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Alt 25.09.2015, 13:44   #40
Marc66
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Habe versucht einen Überblick zu Beauduc zu bekommen (auch in französischen Foren, den offiziellen Schreiben der Behörden vor Ort usw.) und habe bisher an keinem einzigen Ort gelesen, dass das Kitesurfen verboten werden soll. Im Gegenteil: es wurde extra ein Strandabschnitt fürs Kitesurfen vorgesehen und alle anderen Benutzer darauf hingewiesen, dass dieser Strandabschnitt nur unter besonderer Rücksichtnahme auf die Kiter (mit-)benutzt werden darf: http://www.arlestourisme.com/assets/...auduc_2014.pdf

Die Aussage, dass Beauduc "geschlossen" werden soll, kann ich beim aktuellen Kenntnisstand in keinster Weise nachvollziehen

Dass der Strandabschnitt geregelt wird (vorwiegend durch Höhen- und Breitenbegrenzungen, die Gemeinde konnte sich nicht zu einer Gewichtsbegrenzung entscheiden weil das wohl schlecht nachprüfbar ist) ist natürlich richtig. Nach dem Urlaub in der Bretagne ist das allerdings an allen Stränden so üblich und auch in Holland oder selbst Deutschland dürfte es mittlerweile eher die Ausnahme sein, dass Parkplätze direkt am Wasser (auf Natur-Untergrund) keine Begrenzungen haben, zumindest die Übernachtung am Strand ist in SPO verboten

Was in der ganzen Diskussion etwas untergegangen ist, ist die Tatsache, dass die Gemeinde die Regelungen nicht ganz freiwillig macht, denn das ganze Gebiet ist Naturschutzgebiet - im Grunde muss man von Glück reden, wenn man da überhaupt einen Fuss reinsetzen darf.

Dass es ärgerlich ist, wenn man die teuer aufgebauten Wohnmobile und grossen Transporter wegen Zufahrtsbeschränkungen nicht mehr auf so einem Spot einsetzen kann, bestreitet niemand - aber es wird ja keiner gewzungen so ein Ungetüm zu kaufen (damit man das nicht missversteht: ich gönn's jedem, ist nicht immer lustig im Auto oder im kleinen Zelt zu schlafen). Man muss halt mit Einschränkungen leben, die Dinger bekommt man auch in keine Tiefgarage von einem Einkaufszentrum, findet keinen Platz in der Innenstadt und wenn man die lokalen Geschäfte in Südfrankreich mal fragt, dürften sich die wenigstens Halter dieser Fahrzeuge als gute Kunden zeigen - zumindest lokal ist da nicht mir grosser Gegenwehr zu rechnen. Im übrigen habens die "Lokals" auch nicht so einfach mit den Touristen: https://vimeo.com/116875280 (ab ca. 1:20)

Dass man nicht mal mehr mit dem eigenen "normalen" Auto an seinen Lieblingsplatz fahren darf sondern auf einem ausgewiesenen Parking bleiben muss, ist natürlich ärgerlich, aber wenn das der Preis ist um eine (grosszügig!) ausgewiesene Kitezone erhalten zu können, dürfte dies das kleinere Übel sein. Möchte gerne mal wiessen ob so was in DE nicht ganz einfach mit einer sofortigen Spotschliessung enden würde - aber ist halt immer einfacher über andere zu schimpfen als es selber besser zu machen.

War früher oft Endurofahren in Frankreich, wenn man sieht was die Franzosen da an Massen von Gelände-Freaks aufnehmen mussten weil sie etwas zurückhaltend im umsetzen von EU-Richtlinien sind (ist nämlich im Grunde genauso verboten wie überall sonst auch) dann erstaunt nicht, dass da Riegel geschoben werden. Schade halt für all die welche sich vorher schon immer gut benommen hatten und wegen ein paar Uneinsichtigen dann die Zeche tragen müssen, aber irgendwann fällt eben der Tropfen der das Fass zum überlafen bringt.

In SPO musste ich mindestens 800 Meter (meist mehr, bis über 1 Km je nach Wasserstand) zum Strand laufen und dazu noch ordentlich fürs Parken blechen (zusätzlich zu den nicht grad günstigen Fremdenverkehrsabgaben in der Unterkunft), dagegen ist Beauduc mit den aktuellen Beschränkungen und wohl dem Meisten was noch kommen mag immer noch ein Glücksgriff.

Also: cool bleiben und nicht für unnötig schlechte Stimmung sorgen. Der lokale Kiteclub, der auch die Petition ins Leben gerufen hat (nebenbei: auch die Strandselger welche über den nationalen Verband ordentlich Druck aufsetzen können) wird dafür sorgen, dass der Spot offen bleibt. Dass man mit weiteren Restriktionen seitens Anfahrt und Parking rechnen muss, scheint mir nicht ausgeschlossen. Ob es da hilfreich ist wenn gerade Deutsche (kleiner Gruss nach Wolfsburg ) sich gegen die Umweltauflagen einsetzen wollen, sei mal dahingestellt, auf Dauer gibt das aber garantiert auch wieder Munition um weitere Auflagen durchzusetzen.

Kurz: meiner (nicht massgeblichen) Meinung nach viel Wind um nichts, die paar Einzelfälle welche Probleme mit ihren Luxus-Womos bekommen haben sind schlicht nicht massgebend und wenn man ein paar Meter mehr zum Spot laufen muss, sollte man sich das schon "von zu Hause" und anderen Spots gewohnt sein. Ist somit ein reines Luxusproblem - was ja nicht heisst, dass man nichts dagegen tun soll . Nur sollte man so fair sein und den Titel zu ändern, denn in Frage steht keinesfalls das Kiten selber sondern nur das Befahren von einem unter Naturschutz stehenden Strand der im Grunde schon immer hätte gesperrt sein sollen.
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