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Alt 25.07.2015, 21:03   #1
flightart
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Standard Split Board Eigenbau

Hallo Kitergemeinde,

ich bin in der glücklichen Lage beruflich viel reisen zu müssen, und gelegentlich findet man da auch ein Stück Wasser zum kiten (Esbjerg, Codspudener See, Genfer See usw.) um der neu erlernten Leidenschaft zu frönen.

Seit ich letztes Jahr angefangen hatte zu kiten hatte ich immer ein flysplit von flysurfer in der Größe 160cm dabei. Zusammen mit dem 12er speed 4 paßt das Ganze gerade noch in einen Koffer von Mares und ist immer noch innerhalb der legalen Grenzen.
Oft aber war mir das 160er zu groß und ein 138er wäre bei manchen Windstärken und meinem Können einfach zu klein gewesen. Da es eine Zwischengröße nicht gab, reifte in mir der Wahnsinnsgedanke ein existierendes Brett zu „modifizieren“.
Meine Wahl fiel auf ein Radical 5 in 144cm. Das deckt einen weiten Bereich ab, und nun musste es nur noch in den Koffer gepresst werden.
Zum Entsetzen meines geliebten Weibes wurde also ein neu erworbenes Brett „modifiziert“
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Zuallererst hab ich das Brett mit einer Folie beklebt um es nicht zu verkratzen oder mit Kleber zu versauen. Am Besten Folie aus dem Baumarkt und das ganze Brett derart schützen.
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Dann habe ich als Vorlage die Kurven des 160er aufgezeichnet und die Kurve ins Brett gesägt. Nun wurde aus dünnem Sperrholz eine Lippe ausgesägt, leicht angeschrägt und mit zwei Lagen CFK belegt. Wer eine kleine Vakuumpumpe hat sollte sie hier einsetzen.
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Dann mit einer Oberfräße einen Schlitz ca. 20mm tief in die eine board-Hälfte gefräst, so dass ich die Lippe (techn.: Feder) *mit Microbalons und Epoxy einsetzten konnte. Dort wo der Schaumkern war hab ich den ganz entfernt.
Nach dem Trocknen noch mal die Kanten von Brett und Feder versäubert, geschliffen und poliert. Nun kräftig mit Trennwachs und Trennmittel eingerieben.
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Dann hab ich an der anderen Bretthälfte die zukünftige Nut ausgefräst bis nur noch die originalen GFK-Lagen des Brettes übrig waren.
Epoxy mit Microbalons angerührt, dann dünne Streifen GFK mit dieser Mischung in die Nut gedrückt.
Nun die eingewachste Federseite in diese Hälfte geschoben, was raus quoll sofort entfernt, und in der vorher gebauten Vorrichtung gegeneinander fixiert und verspannt. Die Vorrichtung soll vor allem sicherstellen dass die beiden Bretthälften genau fluchten und nicht höhenversetzt sind.
Das Trennen nach dem Trocknen war trotzdem etwas Fummelei, aber dann war’s das auch schon. Die vereinzelten Lunker (fehlendes Epoxy) hab ich dann noch mal gefüllt, versäubert usw.
Das Bohren der Querlöcher ist nicht ganz einfach, denn Frei-Hand haut der Bohrer an der CFK Lippe gern ab. Deshalb einen Bohrständer modifizieren oder die Bohrmaschine fixieren. Damit das Loch nicht ausleiert hab ich mir ein dickeres CFK Röhrchen runtergedreht auf 0,5 mm Wandstärke und eingeklebt.
Tja, und dann alles schön versäubert. Den Stift kann man sich aus rostfreiem Stahl selbst biegen (Baumarkt).
Beim nächsten Mal würde ich vielleicht Nut und Feder zuerst formen und dann die beiden Teile einkleben. Gibt nicht so viel Sauerei am Brett selbst.
Um es noch einmal klar zu sagen: Wer ein 138er Brett bei jedem Wind zum Fahren bringt, kann sich die Mühe sparen. Ich kann das bei manchen Winden noch nicht, und wenn es ein Argument für ein 144 Radical gibt, dann gilt es genau für mich.

Hält, wackelt nicht und biegt sich so wie vorher.
.......und fährt super, gerade in le Morne getestet
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Tschöö
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Helmut Bach
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