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Alt 20.04.2012, 06:05   #27
hanah
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Nachdem nun einige Tage seit der SomaBay Reise vergangen sind und die erste Aufregung sich gelegt hat, möchte ich Manns genug sein auch die durchaus positiven Eindrücke hier zuvermitteln.

Wo fange ich an ? Ja, beim Personal.
In erster Linie bei den beiden Jungs von der
Kitehousebar (wechselweise auch an der Hotelbar). Die Namen der Beiden sind mir leider entfallen, der Eine mit Brille aus Kairo und der andere fesche junge Mann aus Assuan. Trotz ihrer Jugend schon sehr reife Persönlichkeiten, kompetent im Beruf, eloquent und smart.
Die beiden jungen Kitelehrer aus Safaga, die Cousins Yousseff und Charly. Beide haben gute Moves drauf, können gut analysieren und beobachten und Einen durch auf den Punkt gebrachte Tips weiterhelfen.
Alle Kitelehrer haben VDWS Lizenz.
Überhaupt ist die gesamte ägyptische Mannschaft sowohl derStation als auch die vom Hotel gut ausgebildet und mit Engagement bei der Arbeit.
Danke Jungs, ihr ward ein Highlight in SomaBay !

Das Kitehouse ist sicher die luxuriöseste Kitestation weltweit, traue ich mir einmal zu behaupten. Sanitäranlagen mit warmen Duschen,permanent gereinigt, klimatisiertes Gebäude, Shop mit den wichtigstenAccecoires fürs Kiten, Reception mit guter Info, PC für Gäste, WLAN (€ 5.-/Tag)
Windgeschützte Terrasse im Erdgeschoß, Dachterrasse mit legendärem Ausblick aufs Revier, Chilllounge, klimatisiertes Massagestudio (25 min. € 25.-, 50 min € 50.-), Kiterepair incl. Näherei (allerdings teuer bezogen auf ägyptisches Lohnniveau)

Wer´s braucht – Musikbeschallung eher Richtung Techno.
Es gibt sogar ägyptisches Weissbier (Sakara Weizen) in richtigen Weissbiergläsern
(im Kitehouse nur aus Plastik, im Hotel auch Glas)
Kühltruhe mit versch. Markeneissorten vorhanden. Die Küche,na ja – wer Pommes und Spaghetti jeden Tag mag – für besonders Mutige gibt´sauch Burger.

Liegemöglichkeiten mit Sonnenschirmen waren trotz des Ansturmes meist genügend vorhanden.

Rescue: Das ablandige Revier erfordert einen ausgeklügeltenRescueservice.
Es sind bis zu 3 Boote im Einsatz. Unangenehm ist, dass beim Schirm komplett die Luft abgelassen wird und als nasses Paket mit Leinengewirrim Boot verstaut wird.

Für bessere Kiter: Bei nachlassendem Wind einfach nachrechts raus, Kite selbst landen und am Sandstrand zurückspazieren. Oder Downwinder runter zum Interconti
und mit Taxi zurück.

Pro Woche Storage bekommt man 2 Rescues in Form vonPlastikmarken gratis, die mittels Kabelbinder am Trapez befestigt werden..

Man kann auch abreisende Gäste, die ihre Marken nichtverbraucht haben bitten sie einem zu überlassen. Oder man benutzt sie beimnächsten Besuch.

Für Leute, die sich mit der Höhe schwer tun, sehr wichtig. Weitere Rescues kann man nachkaufen. Hat man Keines,wird die Sache schon ziemlich teuer.

Das Storage ist ein eigenes Nebengebäude mit verschließbarenBoxen. Länge, Breite, Höhe geschätzt 150 – 160x50x50 cm. Horizontale Lagerung.Leider bringt man nur kleine Kites mit aufgeblasenen Struts unter (bis zum 9er?)

2 Kompressoranschlüsse beim Storage und 2 bei der Kiteschulesollten genügen.

Am Strand liegen Sandsäcke zur Sicherung bereit. Die Jungsvom Start- und Landeservice sind o.k. und verstehen ihr Geschäft auch beischwierigen Bedingungen.


Das Revier besteht aus einem 30- 40 m breitem Stehbereich(tidenabhängig).

Bei Lowtide ist der Stehbereich praktisch nicht vorhanden.

Die linke Seite ist für den stationseigenen Schulbebtriebbestimmt. Eine Bojenreihe trennt den Bereich vom rechten öffentlichen Bereich.

Dieser rechte öffentliche Bereich war leider 3 Wochen überOstern von der besagten Berliner Kiteschule belegt. Somit blieb für sonstigeKiter, wie meine Begleitung kaum mehr Platz. Meine Begleitung konnte Höhe halten aber nichtHöhe fahren.

Nach 4 Versuchen bei 12er Bedingungen wurde sie prompt 4x abgeschossen und musste 4 x mit dem Boot herein. Resigniert gab sie für denRest der 2 Wochen auf.

Für mich persönlich waren die 2 Wochen kitetechnisch und windmäßig ein Highlight für den Saisonbeginn. (73 kg, 10 Tage 9er Smoke, Board Select 132x39,5)

Nur den geplanten F 16 bei Wind für den 9er hab ich dann doch sein lassen. 500m draussen, ablandig, war mir doch zu riskant.

Die ersten 3 Tage bin ich sehr defensiv unterwegs gewesen. Sehr oft freiwillig ins Wasser, weil wieder jemand unkontrolliert auf der Raumschotreise war.

Normalerweise macht mir ein beengtes Revier mit guten Kitern nichts aus. Hier war allerdings auch bei 28 knt. Alles auf dem Wasser. Unbeschreiblich,so was hab´ich noch nicht erlebt. Vorfahrtsregeln waren mangels Fahrkönnen obsolet.

Wenn man von Lee dann zwangsweise durch die Meute zurück zur Station musste, gewöhnte man sich dann sukzessive auch eine etwas härtere Gangart an.

Waisenknabe war ich sicher keiner. Die Kurshaltepflicht wurde des Öfteren von einem Manöver des letzten Augenblicks abgelöst.

Die Berliner Kiteschule hat (aus Spargründen ?) auf Rescueservice verzichtet. Des öfteren sah man Kitelehrer bei besagten Windstärken mit einem Brett unter dem Arm

quer durch den chaotischen Haufen fahren. Liebe Kitelehrer,ihr mögt noch so gut sein, bei 30 knt. fährt man keine Bretter spazieren nur weil man sparen will. Die armen Schüler mussten, wenn sie den Schirm noch obenhatten, quer durch die Bucht dragen. Unbeschreiblich in einem sowieso schon überfüllten Revier. Einige konnte ich beobachten, die eine Strecke von1 km gedragt sind.

Im Storage hatten die ein paar Kästchen für ca. 35 Kites und unzählige Bretter. Klar dass da vieles am Boden herumlag und man manchmal einen Hindernislauf zu seinem Kasten hatte.

Warum man gerade zu Ostern solche Events von Seiten des Managements gestattet bleibt mir ein Rätsel. Das gleiche gilt für das CoreHändlermeeting.

Soviele Spiegeleier am Himmel hab ich noch nie gesehen.Soviele „Mercedesfahrerboards“ auch nicht. (Ich duck mich schon einmal prophylaktisch)

Nochwas zum Hotel: Meine Begleitung fand den kulinarischenTeil auch nicht so schlecht. Als Vegetarier hatte man zumindest mit dergebotenen Fleischqualität keine Probleme. (Der Thunfisch hat aber wirklichnicht fein gerochen, ältere Charge vielleicht ?)
Was jetzt nicht unbedingt in ein Kiteforum gehört, zeichnet eigentlichdie Lage des Hotels aus. Nämlich das Hausriff. Als Open Water Diver haben wirschon einige schöne Punkte dieser Erde betaucht. Dieses Riff ist vom Aufwandher sehr einfach zu betauchen.

Man fährt mit dem Elektrokarren in voller Montur den Stegraus und befindet sich sofort in einem intakten Korallenriff. (geringerZeitaufwand).

Auch für Schnorchler ist es ganz lustig sich mit der Strömung ohne Kraftaufwand

einige hundert Meter treiben zu lassen.

Für Nurbadegäste: Es ist am Strand nicht möglich schwimmen zu gehen. Man muss den ca 400m ? langen Steg zum Riff raus.

Warum von manchen HolidayCheckern das Breakers sogar als Alternative zum Robinson Club eingestuft wird, bleibt mir ein Geheimnis.

Für € 1650.- incl. Nebenkosten1P/2Wo. 3,5 Sterne ist das Hotelfür Ägypten sauteuer. Entwicklungsland hin oder her.

Als Vergleich Dom.Rep Samana ElPortillo 2 Wo AI ( á la carte Restaurant mit Schampus bis zum Abwinken, eigener Flughafen etc.) € 1600.-

Da der Regensburger Wertpapierhändler Hamata über Ostern auch voll empfunden hat, muss man diesen Termin in Ägypten etwas in Frage stellen.

Schön wär´s man könnte andere Termine wahrnehmen.



lg
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