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Alt 05.05.2008, 10:18   #14
Dany Dany
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Standard Boracay März 2008 zweiter Teil

Was macht man in so einer Situation...na ja erst mal raus aus der Bude...vielleicht ist es auf den zweiten Blick nicht mehr so schlimm. Wir verließen also sehr schnell wieder die Anlage und gingen den Bulabog Beach entlang. Der Strand ist Gezeiten abhängig unterschiedlich groß. Bei Flut ist der nördliche Teil des Bulabog Beach (wo sich das Surfers Home befindet) kaum 3 Meter breit. Der Strand ist absolut dreckig...viel Treibgut, Kokosnüsse, Palmwedel aber auch viel Müll. Für uns war und ist es völlig unverständlich wie man diesen Strand so verkommen lassen kann. Vor einigen Kitestationen (davon gibt es mehr als 10 an diesem Strand) wird der gröbste Schmutz entfernt....sauber ist aber doch was anderes.
Wir versuchten uns zum White Beach durchzuschlagen, dabei gingen wir nach der letzten Surfstation einen Trampelpfad in Richtung Insel Mitte und fanden uns kurz später in einem einheimischen Dorf wieder. Diese waren sehr freundlich und sagten uns wie wir weiter kamen. Hier zeigte sich auch die im Reiseführer beschriebene Kinderliebe der Philippiner. Überall sind Kinder...diese winken einem fröhlich zu und freuen sich einen zu sehen.
Nach ca. 10 Minuten Spaziergang waren wir am White Beach auf der anderen Seite der Insel angekommen. Hier ist eine andere Welt. Der Strand ist weiß und so fein wie ich ihn vorher noch nie gesehen habe. Das Wasser ist türkis blau. Die Palmen stehen direkt am Strand...so haben wir uns das vorgestellt.
Wenn da nicht das Problem mit der Unterkunft wäre, hätte der Urlaub jetzt anfangen können.
Unschlüssig was wir tun sollten, schlenderten wir die Strandpromenade entlang. Da es mittlerweile Abend war, beschlossen wir etwas zu essen und dabei zu besprechen was wir machen sollten. Wir entschlossen uns noch am selben Abend eine andere Unterkunft zu suchen und gingen zufällig ins Alice Boracay Hotel....dort gefiel uns das Zimmer auf Anhieb sehr gut und wir fragten ob wir noch am selben Abend einziehen könnten (es war mittlerweile ca. 22h).
Ok, also zurück zum Surfers Home...wir wussten nicht ob wir einfach so das Hotel wechseln können, weil wir für 6 Nächte reserviert hatten. Zum Glück hatten wir zu diesem Zeitpunkt noch nichts bezahlt. Im Surfers Home angekommen war weder die Besitzerin (Katrin) noch der nette Philippino, der uns das Zimmer gezeigt hatte vor Ort (dieser arbeitet abends noch in einem Restaurant). Die zwei philippinischen Angestellten, die an der Bar standen schauten uns erst sehr ungläubig an als wir ihnen sagten das wir sofort gehen wollten. Nach einem Telefonat mit dem Philippino der uns empfangen hatte (der auch hier wieder sehr nett war) vereinbarten wir, dass wir unsere Telefonnnummer hinterlassen (meine Email-Adresse hat Kathrin bereits von der Buchung) damit uns Kathrin am nächsten Tag anrufen kann um alles zu klären. Sie hat sich bis heute nicht telefonisch oder per mail bei uns gemeldet...was schon ein bisschen komisch ist.
Angekommen im Alice Boracay Hotel ging der Urlaub nun endlich los.

Jetzt zu den Gründen, warum ich lange überlegt habe die Hotelbeschreibung fürs Surfers Home abzugeben.
Alle Leute dort waren wirklich sehr nett! Die Besitzerin Kathrin haben wir zwar nicht persönlich gesehen, aber sie war bei der Reservierung des Zimmers sehr nett und hilfsbereit und hat den Transfer für uns organisiert. Außerdem möchte ich niemanden die Kunden vergraueln und ich hoffe auch nicht gegen irgendwelche Forumsregeln zu verstoßen. (falls doch, dann bitte den Bericht löschen)
Warum schreibe ich dann so negativ über das Surfers Home? Weil der langersehnte Urlaub für uns in einer Katastrophe geendet wäre, wenn wir dort hätten bleiben müssen. Ich hatte ein Komplettangebot von Sun+Fun für 3 Wochen in diesen Hotel...wir würden jetzt wohl mit dem Rechtsanwalt versuchen unser Geld wieder zu bekommen. Ich werde ein paar Fotos anhängen, dann kann sich jeder selbst ein Bild machen, ob er meine Meinung für übertrieben hält oder nicht. Ich gehe mal davon aus, dass nicht jedes Zimmer dort so ausschaut aber „unser“ Zimmer kann und darf man so nicht vermieten! Es wurde nicht einmal versucht dort sauber zu machen! Wir waren uns im Vorfeld sicher, dass bei einem Hotel mit deutscher Führung so etwas nicht passieren würde...leider haben wir uns da getäuscht.


Damit der Bericht nicht unendlich wird, werde ich die meiner Meinung nach wichtigsten Punkte stichpunktartig zusammenfassen.

- Im Forum schrieben viele, dass man sich vor Ort eine Unterkunft suchen soll. Das können wir nur bestätigen! Trotzdem waren wir froh, dass wir abgeholt wurden und erstmal wussten wo es hin geht. Ich hätte keine Lust gehabt mit ca. 60 kg Gepäck am Strand anzukommen und völlig planlos ein Hotel suchen zu müssen. Vor allem weil die Hotels unmittelbar am Strand recht teuer sind und sich die billigeren in zweiter Reihe befinden. Wer noch nie auf Boracay war, sich nicht auskennt und viel Gepäck dabei hat, dass man am Strand nicht oder nur schlecht rollen bzw. ziehen kann, dem empfehle ich für die ersten 3 Tage eine Unterkunft zu buchen und sich dann vor Ort was zu suchen. Warum eine Unterkunft vor Ort suchen und nicht gleich von zu Hause aus buchen? Ganz einfach...vor Ort kostet das gleiche Hotel oftmals nur die Hälfte...außerdem hat man nicht die Gefahr, dass man in so einem Zimmer landet wie es uns passiert ist.

- Als Kitestation empfehle ich die Habagat Station ganz am Ende (Süden) des Bulabog Beach. Man kann hier auch direkt wohnen, leider wurden uns die Zimmer vor der Nase weggeschnappt J. Der deutsche Besitzer Winnie hat hier eine sehr schöne Station gebaut und die Anlage sowie die Zimmer sind sehr sauber und schön. Hier stimmt das Motto noch, deutscher Besitzer = Qualität und Sauberkeit. Außerdem ist es die letzte Station am Strand, dadurch hat man mehr Platz als bei den anderen Stationen, der Strand ist hier mit am saubersten (ein bisschen weniger Treibgut würde allerdings auch hier nicht schaden).

- Wer kitet braucht Schuhe! Vor allem wenn man noch nicht ganz sicher ist. Bei Ebbe kann man sehr weit draußen noch stehen. Aber es befinden sich einige Seeigel im Wasser. Wir hatten ein paar mal durch den Schuh (ziemlich dünn) Stacheln im Fuß! Also unbedingt Schuhe mitbringen.

- Wir hatten viel Glück mit dem Wind. Die beschriebenen gefühlten 18 Knoten vom Olaf haben sich meist bei gemessenen 10 bis 14 Knoten eingependelt J. Das ist zwar nicht allzu viel, aber auf die konnte man sich verlassen, so dass es keinen Tag gab an dem man nicht hätte kiten können. Aber je nach Art des Kites bzw. Boards sowie Gewicht und Technik des Fahrers sollte man schon eher auch die größeren Schirme einpacken. Ich bin meist mit einen 2007 Naish Torch 16qm mit 134 Board gefahren. Der hauptsächlich verwendete Schirm war ein 12er Bow-Kite.

- Geldwechseln: Am Anfang haben wir immer im Tourist Center direkt am Strand unser Geld gewechselt. Nach einiger Zeit haben wir aber rausgefunden, dass man einen besseren Kurs beim „La Reserve Beach Resort“ bekommt. Das ist direkt hinter dem Hägen Dasz Restaurant. (in der Nähe vom Red Coconout Hotel) Der Kursunterschied war teilweise 5 % und mehr. Es hat sich gezeigt, dass man für Euro in Bar den besten Kurs bekommt. Dollar oder Euro-Reiseschecks bekommen einen schlechteren Kurs.

- Auch wenn Euch die Boatman (das sind die Verkäufer am Strand) mit der Zeit ziemlich nerven...und man eigentlich keine Lust mehr hat mit denen zu reden...geht Schnorcheln! Ein unvergessliches Erlebnis. Ich empfehle Euch darauf zu achten, dass ihr mit einem Segelboot zum Schnorcheln fahrt...dann habt ihr segeln und Schnorcheln in einem erledigt

- Überall stehen Grills rum und kleine Fleischspieße werden verkauft. Probiert sie...sehr lecker, aber Achtung: erst fragen was es ist...hier gibt es auch Sachen, die ihr nicht unbedingt essen wollt. Empfehlenswert sind die Schweine- und Hähnchenspieße. Man kann sich auch eine Wurst in der Semmel machen lassen....gut und günstig.

- Insgesamt ist es am White Beach viel schöner als am Bulabog Beach (Kitestrand) daher bevorzugten wir auch dort zu wohnen. Die Entfernungen sind alle recht kurz, so dass man in 5- 15 min alles was zentrumsnah ist zu Fuß erreichen kann.

- Wir wohnten die meiste Zeit im Alice in Wonderland. Das ist eine kleine Bungalowanlage in der Nähe vom Tourist Center. Hier hat es uns recht gut gefallen und ich kann die Anlage empfehlen für Leute, die eine ruhige, günstige Unterkunft sehr nah am White Beach suchen und nicht den absoluten Luxus brauchen. Es gibt Standard- und Luxuszimmer. Nachdem wir eine Nacht im Standardzimmer verbracht hatten sind wir in den Luxus Bungalow (kostet 5 Euro pro Nacht mehr) umgezogen. Die 5€ sind ihr Geld wert. Auf der gesamten Insel werden die Hotels pro Zimmer/Nacht berechnet, also nicht pro Person. Wir haben im Alice in Wonderland für das Luxuszimmer 1800 Peso (ca. 30€) pro Nacht bezahlt.

Ich hoffe diese Informationen (zusammen mit dem Bericht vom Olaf) helfen dem ein oder anderen bei der Planung seines Boracay Urlaubs. Uns hat es dort sehr gut gefallen und würden jederzeit wieder hinfahren.
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