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Alt 15.12.2019, 18:09   #11
Horst Sergio
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Standard mein aller erster Vergleich Ozone und Duotone

Nachdem ich die Tage zweimal den WASP v1 in 4 m² aufgebaut und immerhin einmal erfolgreich damit gefoilt bin, auch im direkten Vergleich zu meinem 3 m² (damit diesmal leider nur gedümpelt, kenne die Duotone in 5 und 3 aber ohnehin inzwischen am Foil gut genug)

Der erste Eindruck war in Sachen Vor- und Nachteile aber ganz klar so unterschiedlich, dass es klare Präferenzen für Anwendungsfälle gibt.

Ist inzwischen mein 4tes Modell das ich gefahren bin, den Duotone habe ich bereits in einem anderen Topic recht ausführlich beschrieben, daher hier kurz meine erster Eindruck vom Ozone, den mir Mischa von www.kitejunkie.com geliehen hat:



Kraft pro Fläche
kann ich noch schwer einschätzen, aber eine Tendenz, dass der Ozone ggf. einen Tick mehr hat, ggf. beim nächsten Mal besser Verlgeich zu meinem 5er.

Größtes Problem des Ozones
gleich vorweg, sind wie bereits befürchtet, die Schlaufen. Diese funktionieren effektiv eher wie Leinenanknüpfpunkte beim Kite, Torsionsmomente übers Handgelenk in Roll oder auch beim einhändigen Fahren in Nick kann man im Gegensatz zum Duotone kaum einleiten. Es ist entsprechend auch sicher kein Zufall, dass man den bisher spektakulärsten Freestyle z.B. von Phil und Balz mit dem Duotone sieht. Dagegen selbst einfachere Manöver wie Wende/360 die aber schon etwas mehr Anspruch beim Umgreifen haben bei Ozone Videos eher selten.
Leider kommt noch hinzu, dass die Schlaufen nach dem üblichen Lufttransport noch Babyfalten haben, von denen ich hoffen würde, dass sie beim normalen Packen irgendwann raus gehen, ansonsten wäre die Empfehlung ggf. Transportspacer zu verwenden wie man das auch bei Fußschlaufen macht.
Um zu den Schaufen auch noch etwas Positives zu sagen:
Die Diagonalschlaufen machen in meinen Augen Sinn, die hatte auch schon mein alter Skimbat Kitewing. Beim Duotone sind sie beim normalen Fahren nicht notwendig. Beim kräftigen Anpumpen läuft der Ozone aber dank des Versatzes des Druckpunkts nach oben gefühlt weniger Gefahr in den Boden geramt zu werden (durch unkontrolliertes Rollen).

Das war aber dann auch schon die ganze Kritik, die mehr oder weniger auch die meisten anderen Flügel außer Duotone treffen wird.

In vielen anderen Bereichen würde ich den Ozone schon nach dem kurzen Test klar besser als den Duotone sehen:
Drift beim Wellenabreiten habe ich mit meinen Duotone mit Griff an die vordere Schlaufe nie sauber hinbekommen, seit dem Ozone Test weiß ich, dass dies nicht nur an unseren Binnen-Windwellen-Bedingungen liegt, sondern dass der Ozone hier schlicht sehr viel besser ist. Der Ozone ist zum einen gefühlt sehr viel leichter und braucht damit weniger Wind um sauber auszuwehen. Zusätzlich steht er auch sonst auch ohne nennenswertes V stabiler im Wind und tendiert deutlich weniger zum Rollen und Gieren an der Fronthandel oder Leash. Natürlich sind das Eigenschaften die primär beim Wellenabreiten wichtig sind, aber auch beim normalen Handling bzw. Starten und Manövern profitiert man von der Gutmütigkeit, wenn man versucht eine von den knitterigen Schlaufen zu erwischen .

Upwind und Steifigkeit des Ozone ist im aller ersten Eindruck auch gefühlt besser, vorallem Steifigkeit. Ich bin ihn auch schon mit gut Druck gefahren wenn auch sicher nicht so viel wie mit dem Duotone, den ich inzwischen nur noch mit Trapez angeknallt fahre. Einen Trapeztampen habe ich beim Ozone aber noch nicht installiert, da es nicht meiner ist und man hier eine gute Konstuktion bauen muss, damit der Tampen den Schaumstoff in den Handschlaufen nicht gleich komplett killt.

Packmaß erklärt sich auch von selbst, dass hier der Ozone deutlich, nicht nur von der Länge, sondern auch vom Volumen überlegen ist. Auch die Tasche ist deutlich erwachsener als der Duotone Segelsack ohne nix.

Entsprechend gäbe es für mich schon jetzt für beide zwei klare Anwendungsfelder:

Wer echtes Wingfoilen in Wellen machen will und ggf. auch noch mit einem aufblasbaren Foilboard reist, der kommt am Ozone oder ggf. einem der weiteren Mitbewerber nicht vorbei.

Wer den Wing für alles mögliche im Binnenland, so wie ich, missbraucht und nur selten mit dem Foil in eine echte Welle kommt für den kann der Duotone sehr viel mehr Sinn machen. Erst Recht wenn es auch etwas Freestyle im Flachen sein darf.

Zum Wing Missbrauch sei aber auch nochmal hervor gehoben:
Aus der Erfahrung mit 6 Jahren excessivem Landkiten, Windskaten, Landboarden, Wingen mit Landboard ... und dem damit verbunden Verschleiß etc.:

Wenn man Wingen kann, kann man damit durchaus mal bei 10-15 knt laminarem Wind auf eine Seepromenade mit Skate- oder Landboard, Lernversuche würde ich hier aber definitiv sein lassen und auch für den regelmäßigen Gebrauch würde ich das vermeiden. Wer wie viele hier und an den Spots fragen, ob man damit auf den Schnee kann, sollte als erstes mal eine Stunde durchgängig mit seinem Kite unhooked auf dem Schnee fahren ohne abzusetzen, um dann hoffentlich schnell einzusehen, wie eingeschränkt bis sinnfrei das Ganze ist, zumal man auf Schnee kaum größer als 4 m² nutzen kann und es abseits von ebenen zu gefrohren Seen der Wind auch entsprechend schwierig wird.

Wer unschlüssig ist und sich selbst ein Bild von beiden Flügeln machen will, kann das nach Absprache bei Mischa von www.kitejunkie.com
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