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Alt 21.06.2014, 14:21   #7
beholder5
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Zitat:
Zitat von waiting4wind
Während alle zur Fußball-WM nach Brasilien schauen, will Gabriel Fracking per Gesetz erlauben.
Das ist leider nichts Neues.
Solche sportlichen Großereignisse wurden schon in der Vergangenheit als Gelegenheit genutzt, heikle Dinge heimlich, still und leise und ohne großes Aufsehen durchzuwinken, während die Aufmerksamkeit der großen Masse für wenige Wochen auf einer sicherlich unterhaltsamen, aber fürs tägliche Leben letztendlich ziemlich unbedeutenden Sache liegt.

In gewissem Sinne ein Pendant zum römischen "Brot und Spiele für das Volk".
(Mit dem Unterschied, dass damals sowohl das Brot, als auch die Spiele immerhin kostenfrei waren. )


Zitat:
Zitat von Bazzat Beitrag anzeigen
Fracking ist super in den usa, Russland usw.

ABER NICHT BEI UNS!
...
Fracking ist nirgendwo super. Weder bei uns, noch in anderen Ländern (s. unten).

Zitat:
Zitat von JannisHH Beitrag anzeigen
Hm ich weiss nicht.

AFAIK geht es nur um Probebohrungen, um die Umweltverträglichkeit einschätzen zu können. Finde ich ja erstmal akzeptabel.
Sorry, aber das ist Quatsch.
Für Einschätzungen sind Probebohrungen absolut unnötig, da schon genug (negative) Beobachtungen aus der Praxis vorhanden sind, die ohne jeden Zweifel erkennen lassen, dass es sich bei Fracking um eine sehr risikoreiche und die Umwelt stark belastende Art der Energiegewinnung handelt:

http://www.umweltinstitut.org/themen.../fracking.html

Ich erlaube mir hier mal, von einer lokalen BUND-Seite zu zitieren:

Zitat:
Was ist Fracking?

Die unkonventionellen Gasvorkommen sollen mit Vertikal- und dann Horizontalbohrungen in Tiefen von mehreren Tausend Metern erschlossen werden. Mit hohem Druck wird ein Gemisch von Wasser, Sand und Chemikalien in das Gestein gepresst. Pro Frack werden tausende von Kubikmetern Wasser verbraucht.

Bei den Fracks werden Drücke von über 1.000 Bar im Lagerstättengestein erzeugt. Durch die entstehenden Risse wird Erdgas aus dem Gestein frei. Damit sich die Klüfte bei nachlassendem Druck nicht wieder durch den Gebirgsdruck schließen, wird das Wasser mit Stützmitteln, meist Sand vermischt. Tonnen von verschiedenen Chemikalien in der Mischung haben unterschiedliche Zwecke. Gegen Ende des Fracks wird ein Teil des Wassers zurück gepumpt und das Gas strömt dem Bohrloch zu. Diese Chemiegemische bieten Anlass zu großer Sorge. Sie bestehen aus hunderten von Chemikalien, u. a. aus Salzsäure, Borsäure, Korrosionsschutzmittel, Oxidationsmittel, giftigem Blei, Quecksilber, radioaktiven Stoffen und krebserregendem Benzol.

Dass diese (teilweise hochgefährlichen) Stoffe nicht dort bleiben, wo sie hingepumpt wurden, sollte durch folgenden Artikel klar werden:
http://www.unkonventionelle-gasfoerd...-nachgewiesen/

Auch ganz aufschlussreich:
http://www.unkonventionelle-gasfoerd...-und-erdbeben/
http://www.unkonventionelle-gasfoerd...n-im-mai-2011/


Zitat:
Zitat von JannisHH Beitrag anzeigen
Was ist denn die Alternative? Kohle, Öl und Atom nicht mehr, Windräder sind auch umstritten/unsicher. Und Solar-Technologie dauert halt noch ein bißchen, bis sie effizient genug ist. Warum nicht gucken, ob fracking eine gute/akzeptable Zwischenlösung ist?

Ohne Energie ist halt doof.
Klar ist es ohne Energie doof.

Sinnvolle Alternativen werden aber entweder nicht breit und offen diskutiert oder gleich gar nicht beleuchtet, so dass man den Eindruck erwecken kann, dass es keine brauchbaren Alternativen gäbe und es nur mit althergebrachten, schon etablierten Energiequellen ginge (die uns dennoch in wenigen Jahrzehnten ausgehen werden, so dass wir um sinnvolle Alternative gar nicht herumkommen).

Ich bezweifle, dass der Großteil der Beölkerung von Artikeln wie diesen hier Kenntnis hat:
http://www.swr.de/report/presse/-/id...7bu/index.html
Ähnlich:
http://www.strom-anbieter.com/news/s...akws-ersetzen/

Auf folgenden interessanten Bericht bin ich auch erst vor nicht all zu langer Zeit gestoßen:
http://green.wiwo.de/energieversorge...licht-ausgeht/

Wäre der politische Wille tatsächlich auf eine zügige Änderung im Interesse aller und nicht auf die Bedienung der Interessen einiger weniger Großkonzerne ausgerichtet, dann sähe es bei uns schon längst anders aus.
Gewisse Kreise werden aber nicht müde, gebetsmühlenartig zu wiederholen, dass Strom aus Sonnenenergie oder anderen regenerativen Energien teurer als Atomstrom ist.
Was in diesem Zusammenhang natürlich nicht erwähnt wird, ist die Tatsache, dass die Entsorgungskosten für den in mehreren Jahrzehnten angefallenen Atommüll gar nicht mit hineingerechnet wurde.
Ebenfalls wird nicht erwähnt, dass die Atomindustrie seit den 50er Jahren mit einem 3-stelligen Milliardenbetrag subventioniert worden ist.
Unter diesen Umständen ist es nun wirklich kein Kunststück, den Preis von Sonnenstrom zu unterbieten. Es werden hier schlichtweg Äpfel mit Birnen verglichen.

Nebenbei bemerkt ist die Entsorgung des angefallenen Atommülls übrigens bis heute noch nicht gelöst.

Ach ja, wer für uns die Sicherheit der Atomkraftwerke gewährleistet :
http://www.youtube.com/watch?v=6KniumsmSMs

Es bilde sich jeder seine eigene Meinung.

Gruß


Geändert von beholder5 (21.06.2014 um 21:07 Uhr)
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