Hier meine Eindrücke zum Kitespot in Parajuru.
Gekitet wird am Strand von Gamboa,zwischen dem Hotel Paraiso do Sol und der Flussmündung. Das sind ungefähr 1-1.5Kilometer Strandabschnitt. Oben ( also Upwind ) vom Strand, bei der Flussmündung kommen bei Lowtide Sandbänke raus die die Wellen vom offenen Meer ablocken. Also ein mega cooler Flachwasserbereich. Kurze Zeit nach der Lowtide jedoch erzeugt das einfliessende Wasser Kabelwellen und der ganze Flachwasserpool wird zur Holpperpiste. Bei Hightide entstehen bei den Sandbänken ganz ordentliche Wellen ( nicht zu vergleichen mit Taiba oder Paracuru). Jedoch schrumpft der ganze Strand dann bis auf ein paar Meter zusammen .
Gekitet bin ich jeden Tag mit einem 12er Rebel , der Wind war sehr konstant kam sideshore und wechselte nachmittags auf sideonshore . Soweit so gut. Jetzt das grosse ABER: Die alte Kiteboardingstation wo überflutet worden sein soll wurde abgebrochen.Die neue Station wurde ca. 500Meter Downwind von der alten erstellt. Wobei zu erwähnen ist, dass es sich irgendwie um ein Provisorium handelt, oder die Station ist erst vor einer Woche in Betrieb genommen worden.
Aber das wichtigste!! die Station steht NICHT am Strand. Sondern 100meter im Landesinneren. Man kann den Kite also bei der Station aufpumpen dann runtertragen durch die Sanddünen, wo Gestrüpp drauf wächst(Mangroven??) neben den Jangadas (Fischerboote) vorbei bis zum Strand.
Und wozu bezahlt man überhaupt dieses Storage-Geld an der Station?
http://brazil.kiteboarding-club.com/...tation/preise/
1.Beachboys die dir helfen den Kite zu landen und zu starten? Wo mind.2 Kiter sind wird einander doch selbstverständlich geholfen. Es klappt in ganz Brasilien ohne Beachboys auch gut.
2. Kitelagerung? Es gibt in diesem Paraiso do Sol verschwenderisch genügend Platz zum Kite trocknen und lagern.
3. Strandzugang? Von diesem besagten Hotel Paraiso do Sol brauchst du 1 Minute und du bist am Gamboa Strand. Von der Station zum Strand machst du erst mal einen 100meter Hindernisslauf.
4. Rescue-Service? Die Station verfügt weder über ein Gummiboot noch einen Jetski oder eine Jangada
. Wer rettet mich denn da? Der schwimmende Beachboy?
Soviel zum aktuellen Stand der Station. Die Leute an der Station sind alle sehr nett und hilfsbereit, keine Frage. Jedoch hatte ich denn Eindruck dass doch eine extrem hohe Profitgier dahinter steckt. z.B wurde das Barbecue ( war übrigens sehr lecker ) mit 35.-reais angepriesen schluss endlich wollten sie dann aber doch 45.-reais weil sie mehr zur Auswahl hätten als sonst. Naja…
Für einen Downwinder verlangten sie 20euro pro Person! Soll heissen der Buggy würde bei vier Personen 80 euro (240.-reais!!!)
kosten. Jeder der z.B in Cumbuco schon einen Downwinder zur Caupi-Lagune (ca. 10km) gemacht hat weiss was der ganze Buggy kostet. 50.-Reais!!
Freunde die auch eine Woche dort Kitestorage bezahlt haben, wollten am letzten Tag mal ein Waveboard fahren. Null Entgegenkommen von der Station. Sie mussten denn vollen Mietpreis bezahlen. Dass die Station auch noch ein Restaurant haben muss, anstatt mit der einheimischen Barraca gleich daneben zusammen zu arbeiten , zeigt doch deutlich wie „geschäftig“ der KBC Parajuru ist.
Zum Hotel Paraiso do Sol: aktueller Zimmerpreis pro Chalet ca.230.-reais
Unter österreichischer Führung ist das Hotel seit Januar 2013 nicht mehr. Italiener sind jetzt die neuen Pächter . Also auch nix mehr mit schönem Sozialprojekt. Dem entsprechend sieht die ganze Anlage auch aus. Geputzt wird nur das nötigste , die Farbe blättert überall runter und im Schwimmbad möchte ich lieber keinen ungewollten Schluck Wasser trinken. Der Caipi ist ja Brasiliens Nationaldrink schlechthin, den mixen sie dir am Strassenrand für 3.- real . Ich musste 4 Tage auf einen warten,… weil sie 4 Tage lang keine Limetten hatten.
Einen Morgen gab es kein Wasser und der Strom fiel in drei Nächten um 04.00 Uhr aus. Also keine Klimaanlagen oder Ventilatoren die gingen. Zu diesem ehemaligen Sozialprojekt gibt’s übrigens eine 50minütige Filmdoku. „Eine Woche in Parajuru“
http://www.dailymotion.com/video/xd6...alg=meta2-only
Fazit zum Kitespot Parajuru im Gesamten.
Der Kitespot: ist Top, Flachwasser mit Stehrevier und/oder Wellen
Die Kiteboarding Station: irgendwie sinnlos, weil sie ca.100m vom Strand im Landesinneren liegt.
Das Hotel Paraiso do Sol : für einen Zimmerpreis von 230.-reais masslos überteuert und das Geld nicht wert.
Kurze Preisrechnung für einen Aufenthalt von 6 Tagen
Transfer von Fortaleza nach Parajuru 80 euro 240.-reais
Hotel pro Nacht 230.-reais mal 6 Nächte 1380.- reais
Kitelagerung Station KBC 6tage 53euro 159.-reais
Transfer von Parajuru nach Fortaleza 80 euro 240.-reais
Total minimum an Auslagen für 6 Tage Parajuru: 2019.-reais in Euro 673.- !!
Ob Parajuru diesen Preis wert ist, wage ich zu bezweifeln.
Verschlafene Fischerörtchen wie Parajuru, wo es ausser einer oder zwei Barracas sonst nix hat, gibt’s in Ceara hunderte.
Mich zieht es auf jedenfall wieder hoch in den Norden in die Ecke Flecheiras-Embuaca-Mundau.
Ach ja ... damit der Bericht nicht wieder gelöscht wird, möchte ich noch einmal erwähnen, dass es sich um MEIN Reisebericht handelt und man natürlich alles "so oder so" sehen kann.
Tschau zämu
die letzten zwei Bilder sind vom Hotel Paraiso do Sol