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Alt 26.11.2014, 23:02   #1
Der Tuempelritter
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Standard Shaperbox, CNC-Lowcost-Fräse mit Stichsäge und Akkuschrauber bauen

Moin Leute!

Nachdem mein letztes Splitboard-Projekt so n bisschen schief gelaufen ist hab ich beschlossen dass ich jetzt erst mal eine CNC-Fräse baue. Rausgekommen ist nach ein paar Wochen die "Shaperbox-CNC".

Die Vorüberlegung war auf die Bearbeitung von Metall und auf Kühlschmierung komplett zu verzichten und die Fräse einfach als Minimallösung ohne jeglichen Komfort aus 15mm Siebdruckplatten aufzubauen. Weil diese jedoch nie ganz eben sind habe ich das Ganze als "Kiste" aufgebaut. Die einzelnen Bretter habe ich mir größtenteils gleich auf Maß sägen lassen um möglichst genaue Kanten zu bekommen. Der Rest ist einfach mit der Stichsäge rausgeschnitten, die Platten dann mit Spaxschrauben zusammengesetzt. Außerdem hab ich nur noch 2 Forstnerbohrer d=22 und d=32 und ein bisschen Allgemeinwerkzeug benutzt. Die Führungen, fertig bearbeiteten Kugelgewindespindeln, Schrittmotorset mit Controllern, Fräsmotor Kress 830W etc. sind aus ebay. Speziell gefertigte Dreh- oder Frästeile? -> Null.

Es ist irre wie schnell das Ding fertig war, in der kompletten Kiste stecken nicht mal 70 Stunden Bau incl. Einkabeln und Inbetriebnahme

Auf dem Windows 8.1 Tablet läuft ESTLCam von Christian Knüll. Damit werden die Fräspfade erstellt (dxf-Import oder stl-Import aus beliebigem CAD-Programm; ich nehme SolidWorks welches aber dafür völliger Overkill ist). ESTLCam steuert dann direkt über USB einen Arduino an, der dann mit ein paar Einzelleitungen die 3 Schrittmotor-Controller. Als Handsteuerung dient ein XBox 360 Gamecontroller welcher ohne Änderungen am USB angeschlossen ist. Alles schon in ESTLCam vorbereitet und wesentlich einfacher als ich es mir zuerst vorgestellt habe. Die Tablet-Lösung macht sicher nur Sinn wenn man sowieso einen Extra-Rechner für CAD hat, ansonsten viel Spaß mit dem 8"-Screen.

Gesamtkosten? Doch immerhin ca. 1200 Euro, ohne das Tablet. Da schlägt auch das Holz mit immerhin 200 Euro zu. Auf Kugelgewindespindeln wollte ich auch nicht verzichten. Ich behaupte es geht unter 1000 Euro.

Bis jetzt läuft das alles sehr zuverlässig, ich hab lediglich ein Blank versaut wegen falsch gesetztem Nullpunkt und eine kleine Stehlampe (Hintergrundbeleuchtung) mit der Y-Achse plattgefahren

Was würde ich nächstes Mal anders machen?

- Verfahrweg 800x530x120: Das reicht natürlich nur für Splits. Vielleicht etwas zu viel des Minimalismus.
- Gleich eine Vakuumsaugplatte einbauen. Es geht schon mit Klebebandstücken aber die daraus folgenden Dickenschwankungen des Boards von ca +/- 0,2mm sind mir zu viel.
- Z-Achse nicht mit Rundstangen-Führungen (etwas zu viel Spiel) dafür in Kastenbauweise (steifer). Z-Spindel besser vor Frässtaub schützen (die hält so nicht lange).

Gruß,
Micha
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