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Alt 03.01.2011, 19:43   #1
tilmann
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Standard BLOG: Malen statt Kiten

Blog: Malen statt Kiten

Meine Schulterverletzung ist die Chance, endlich von dieser verdammten Speedsucht (Speed ist eine Droge !) loszukommen. Deshalb hab ich jetzt wieder angefangen zu malen.

Warum ich beim Malen immer die Farbe einfach aufs Papier fließen lassen will, bzw., warum es so aussehen soll, als hätte sich das Bild von selbst gemalt ?
Es geht um:
1) Wahrheit: die Materialeigenschaften der Farbe werden nicht verleugnet. Sie bleibt erkennbar als das, was sie ist, nämlich farbiges Wasser, fließend und unberechenbar.
2) Vorbestimmtheit: Es gibt keinen freien Willen und keine freie Kunst; der Künstler als aus sich selbst schöpfendes „Genie“ ist eine Illusion. Das farbige Wasser fließt - ohne daß der Maler daran schuld ist – an seine vorherbestimmte Position. Jedes Bild ist also nur die jeweils letzte Konsequenz aus dem Urknall, mit dem das Universum entstanden ist. Der Mensch, der den Pinsel hält, der staunende Zuschauer.
3) Endgültigkeit: das Wasser gefriert – ähnlich wie Magma nach einem Vulkanausbruch – zu einem „spiegelndem“ Belag auf dem Papier. Kritik prallt daran ab. Wem sollte man auch einen Vorwurf machen, dem Schicksal ?

Mein erstes Bild gegen die Speedsucht, ein Cadillac Sedan DeVille war noch nicht vernünftig genug – immerhin könnte man damit zum Speedkiten fahren:




1. Januar: Die Sehnsucht, endlich ein anständiges Leben zu führen, lässt sich nur bedienen, indem man etwas heraufbeschwört, das total vernünftig ist. Das Nonplusultra eines vernünftigen Gegenstands ist für mich die Kartoffelerntemaschine. Ist leider leicht missraten (hab nicht rechtzeitig aufgehört )




2. Januar: Der nächste Versuch, einen Bann gegen das unsinnige Speedkite-Hexenwerk zu erzeugen, war das Rübenerntefahrzeug ROPA EuroTiger :




3. Januar: Auch ganz nützlich: Eine Kalashnikoff, um als Bauer die heimatliche Scholle gegen Eindringlige zu verteidigen :




Was mal ich morgen ? Bohrmaschine geht z.B. nicht - die könnte man nämlich dazu missbrauchen, Finnenlöcher ins Brett zu bohren...
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