Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 17.02.2016, 22:40   #7
Marc66
Benutzer
 
Registriert seit: 08/2012
Ort: Ostschweiz
Beiträge: 1.210
Standard

Die Preise sind nun mal verschieden, für unter CHF 100 bekommt man bei uns am Wochenende keine Startzeit mehr. Jahresmitgliedschafgen liegen im besten Fall bei ca. 2'500, schon nur die Mitgliedschaft im Golfverband (Clublose Golfer) kostet ja 195 Euro pro Jahr https://www.vcg.de/mitglied-werden/mitglied-werden/ und ist unumgänglich, damit man überhaupt einen Handycap-Nachweis erhält welcher nötig ist um spielen zu dürfen.

Will niemanden vom golfen abhalten, aber wenn man irgendwann in den Berich von einem Mid-Handycaper kommen will, ist viel Schweiss, viele tausend Traininsbälle, viel Testmaterial und unzählige Trainerstunden nötig - dazu wie erwähnt all die vielen Stunden welche man auf dem Platz steht statt den Lohn zu verdienen (und der sollte ordentlich sein, wenn man mehr als nur ein Hoobi hat - da sind hunderte von unbezahlten Überstunden wohl das mindeste was ein Arbeitgeber erwartet). Selber habe ich es aufgegeben zu versuchen weiter runter zu kommen (habe Hcp -24.9), spiele seit Jahren keine Turniere mehr und gehe wirklich nur noch zum Spass auf den Platz - und da nervt es irgendwann, wenn man alle paar Schläge vollles Risiko spielen muss um noch scoren zu können und dann nur noch viele teure Bälle verliert (wobei ich inzwischen nur noch mit Lakeballs spiele, alles andere ist mir zu teuer geworden).

Ist halt leider so: ein bisschen Golf spielen geht eigentlich nicht, da geht man nur sich selber und den Mitspieler auf die Nerven. Entweder man versucht es durchzuziehen und hat dann auch Spass - oder man lässt es lieber sein und sucht sich was anderes. Da ist Kiten halt schon sehr viel angenehmer; man kommt und geht wann man grad mal Lust hat, braucht (ausser vielleicht ein Kite-Haftpflicht) keine Mitgliedschaften zu zahlen und kann sich so viel Zeit nehmen wie man will, während man auf den Golfplätzen schon mal von den Rangern gehetzt wird, wenn man es etwas zu gemächlich angeht - was bei einem Anfänger-Flight schnell mal möglich ist, weil die Weiten fehlen und man halt doch viel Bälle im Rough sucht.

War oft golfen an der Ostsee (meine Frau hat mich dazu gebracht, die Schwiegereltern wohnen da oben), da sind die Preise schon sehr viel angenehmer als in der Schweiz. Aber wie erwähnt: das Problem liegt nicht vorwiegend an den Preisen sondern an der Zeit - man kann nun mal nicht mitten in der Nacht spielen gehen und unter der Woche ist man auf Arbeit und hat bestenfalls mal die Möglichkeit 9-Loch am Feierabend zu spielen, da wird es eng wenn man sich zwischen Wassersport und Golf (und allem was man halt sonst noch so machen möchte) entscheiden muss.

Golf als "Volkssport" zu betiteln ist aufgrund der Zeitkomponente schon etwas gewagt - ich kenne mehr Leute welche mit den Jahren (und höherer Stufe auf der Karriere-Leiter) weniger spielen als solche welche sich mehr Zeit dafür gönnen können. kehrt sich erst wieder um als Rentenbezüger - das dauert dann noch eine Weile bis 65 (und inzwischen ist noch lange nicht sicher ob das nicht auf 67 gesetzt wird - und mit den riesigen Verluste der Rentenkasse überhaupt noch was übrig bleibt was man in Hobbis investieren kann). Aber das ist eine andere Geschichte, man soll das Leben bekanntlich geniessen, so lange man es kann
Marc66 ist offline   Mit Zitat antworten