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Alt 11.09.2013, 17:41   #36
Billy
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6. Mücken
Wir wohnten in mehr oder weniger offenen Eco Bungalows, über deren Betten in der Nacht Moskitonetze ausgebreitet wurden. Im Cristal Resort gibt es wohl in der Monsun Zeit relativ wenig Mücken, weil ständig ein Wind durch die Anlage weht. Trotzdem sollte man unter dem Moskitonetz bevor man ins Bett geht mit einer Elektrofliegenklatsche die Innenseite des Moskitonetzes abwedeln und auch nicht vergessen unter dem Bett ein wenig herumzuwedeln. So um die 10 Treffer landet man jede Nacht, wobei es sich aber auch um Motten handelt. Die elektrischen Fliegenklatschen bekommt man bei Amazon für 2 bis 15 EUR (elektrische Fliegenklatsche z.B. Röhrig).

Wenn man nach außen zum Essen geht, sollte man die freien Körperteile mit Insektenschutz einreiben. Ich persönlich habe keine Mücke gesehen, meine Frau wurde aber zwei- oder dreimal gestochen, wenn sie vergaß sich einzureiben.

7. Essen
Wir hatten das Cristal Resort ohne Pension gebucht (nur mit Frühstück). Das Frühstück ist durchaus mager, so dass man sich zum Mittag und Abend auf eine Alternative freut. Im Cristal haben wir nur wenige Male gegessen. Am Strand gibt es interessantere und preiswerte Alternativen. So gehört das Paje by Night sicher zu den guten Adressen, aber auch das Ndame (ca. 800 m weiter höher am Strand). Das Thai/Sushi Food Restaurant direkt am Strand vor dem Cristal Resort ist tagsüber OK, abends manchmal etwas kalt, wenn zuviel Wind weht.

Essen kostet in allen Restaurants (Nicht Resorts) mit einem Getränk zwischen 7 und 12 Euro/Person. Fisch ist natürlich erste Wahl.

Nett ist auch das kleine Restaurant Kim's in Jambiani, das von einem Einheimischen geführt wird. Dort gibt es drei Tische, das Essen ist hochwertig und gut, allerdings muss man relativ lange warten, wenn man nicht vorbestellt.

Empfehlenswert ist eine Beach Bar/Restaurant (Upendo), die von Südafrikanern geführt wird. Sie liegt ca. 15 km nördlich von Paje direkt am Restaurant "The Rock" .
Das Essen ist hervorragend, wie eigentlich überall und man chillt auf türkisfarbenen Garnituren direkt an der Lagune. Wer Lust zum Schwimmen hat, kann dort in einem Pool ein wenig relaxen.

Das " The Rock" ist zu teuer und eher was für alte Leute.

Etwa 3 km weiter geht es in einem kleinen Dorf rechts ab zu Kai Funk, einer Dschungelbar, von der man besonders schön den Sonnenuntergang beobachten kann. Die Bar und der Strand davor sind sehr beeindrucken (Robinson Cruso like). Sonnenaufgänge sieht man perfekt vom Strand von Paje aus.

Ca. 6 Km nördlich von Paje liegt ein kleines Restaurant/Lodge (Bellvue). Auch empfehelnswert!

Eine Besichtigung von Stone Town ist besonders abends interessant. Schön ist es, wenn man ca. um 16 Uhr in Stone Town unten am Hafen ankommt und die Stadt dann so langsam zum Leben erwacht. Auf der Uferpromenade werden jeden Tag ab ca. 18 Uhr zanzibarische Schnellimbissstände aufgebaut, die frischen gepressten Zuckerrohrsaft, Spieße, Pizza usw. für sehr wenig Geld anbieten. Dort mischen sich die Einheimischen mit den Touristen, so dass man auch einmal einen Eindruck von dem echten zanzibarischen Leben bekommt. Ein wenig weiter am Sandstrand gibt es einige Sundowner Bars, vor denen die zanzibarische Jugend ihre Kunstturnfähigkeiten zeigt.

Die Fischer verlassen mit ihren traditionellen Holzbooten ohne Motor unter Lateinersegel um 18 Uhr den Hafen. In Europa sind die segelnden Fischer seit ca. 50 Jahren ausgestorben.

Die Altstadt von Zanzibar Town ist momentan noch ziemlich heruntergekommen. Man erkennt aber an allen Ecken und Enden, dass sie restauriert und wieder aufgebaut wird (Weltkulturerbe). Ich denke, dass sich etliche Ausländer auch um das eine oder andere Haus kümmern werden.

Auf dem großen Marktplatz oberhalb der Altstadt geht es ab Abend geisterhaft zu. Relativ wenig Licht und unvorstellbar viele Menschen in der Dunkelheit. Etwas unheimlich aber durchaus sehenswert.

Die Vororte von Stonetown sind richtige Drecksnester. Die Plattenbauten (Geschenk der DDR) sind noch übler, wie in Deutschland. Also schnell durch!

8. Touren
Wir haben alle unsere Touren alleine gemacht, da wir einen Mietwagen hatten und 5 Personen waren. Wir haben eine andere Familien getroffen, die sich für ihren ganzen Urlaub einen Guide mit Wagen genommen haben, was natürlich etwas einfacher/teurer ist, da diese sich sehr gut auskennen und einen an jede Stelle bringen.

Für Kiter, die eher gelegentlich einmal etwas sehen wollen, empfehlen sich die Touristentaxis oder die einheimischen Busse, die quasi nichts kosten.
Vespas kann man in Paje mieten und bei Ebbe am Strand entlang fahren. Besser aber nicht an den Polizisten vorbeifahren (ohne Zanzibar Führerschein = 50 USD).

Überall werden Touren angeboten: Die Delphinsafari ist eher etwas für Tierquäler. Die Bluesafari führt einen zu den einsamen Inseln auf der Ostseite (Schön, wenn kein Wind).
Die Stonetowntour ist ein Muß, auch wenn es etwas mühsam ist. Frauen und Männer sollten bei dieser Tour richtig angezogen sein. Es gibt immer wieder Touristen, die Ihren neuen Bikini in der Stadt ausführen wollen. Das passt nicht nach Stonetown, aber auch nicht nach München.

9. Unterstützung der Bevölkerung
Es gibt wohl einige Organisationen, die die Schulen in Zanzibar finanziell unterstützen. Wir hatten einen Koffer voll mit Bleistiften, Kugelschreibern, Radiergummis usw. mitgebracht und der Schule in Paje überreicht (Kontakt über Dim vom Kitecenter Zanzibar). Es gibt aber genauso in Jambiani Schulen, die sich über jegliches Mitbringsel oder vor Ort gekaufte Sachspenden (ein Koffer voll Schreibzeug in Stone Town kaufen und schenken) freuen. In Jambiani (südlich von Paje) gibt es auch eine Frauenorganisation, die sich über Unterstützung freut.
Die vielen Kinder sind wunderbar und noch nicht vom Tourismus verdorben (betteln). Schulen sind für sie die einzige Chance der Armut zu entkommen.

10. Touristen
In Zanzibar gibt es im Großen und Ganzen drei Touristengruppen.
1. 90% Resortouristen,
die in großen Resorts rund um die Küsten mehr oder weniger gefangengehalten werden. Diese verlassen das Resort nicht und stören auch weiter nicht. Allerdings blockieren die Resorts einen Großteil der Küste.

2. Backpacker
Zanzibar wurde vor ca. 20 Jahren von den Backpackern entdeckt. Paje war lange (wohl wegen dem Wind) eine Backpackerdestination (z,B. Teddis Place).

3. Kiter (hauptsächlich um Paje)
Auffallend viele Frauen, weil das warme Wasser und der sanfte Wind besonders für Leichtgewichte und Beginner ideal sind.
Der beste Strandabschnitt fürs Kiten beginnt am Cristal und zieht sich ca ein oder zwei km in den Süden (Nichts los). Vor den Kiterhotels in Paje liegen viele kleine Boote vor Anker mit denen man tolle Abenteuer erleben kann. Besser weiträumig umgehen!

Zanzibar ist kein Starkwindrevier. Bei einem Körpergewicht von 75 kg war in unseren 3 Wochen der 12-er Kite schon eher die untere Grenze. Sehr oft hatten wir unseren 15-er Flysurfer im Einsatz, der auch viel von meiner 45 kg schweren Tochter gefahren wurde. Im Juli soll es aber angeblich eine Zeit gegeben haben, wo es tatsächlich mit 20 Knoten geblasen hat, so dass auch die kleineren Kites zum Einsatz kamen.
50 Kg Frauen sollten auch einen 10er und 8er mitnehmen (Condor 30Kg)

Leichtwindkites, Leichtwindboards und geringes Körpergewicht sind in Zanzibar also sehr hilfreich.

Taucher gibt es wohl auch einige auf Zanzibar, wobei ich nicht weiß, wo dafür die besten Gebiete sind. Schnorcheln kann man im Vergleich zum roten Meer wohl eher vergessen.

Für unsere ganze Familie war die Zeit in Zanzibar ein großes Erlebnis. Am meisten haben uns die freundlichen Menschen und das gute und preiswerte Essen überrascht. Bier, Wein und Cocktails gibt es zumindest in den von Ausländern geführten Restaurants und Bars. Internet gibt es an jeder Ecke. Es fehlte uns an nichts und keiner ist irgendwie krank geworden.
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