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Alt 06.12.2006, 10:58   #39
Horst Sergio
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@erikthekite

Aber hallo ihr verwöhnten Kinder,

nach dem Photo zu urteilen, würden sich hier viele die Finger nach so einem easy Startplatz lecken.
Ich kann dir mal anbieten uns in Südbayern zu besuchen, da könnten wir dir dein Bild was ein schwieriger Start und Landeplatz ist etwas zurecht rücken, und auch zeigen wie man das mit einer Matte meistert.
Ein paar kleine Auszüge aus den südbayrischen Spots:


Chiemsee
Autobahnspot (hießt nicht nur so!):
Man hält auf einem Autobahnrastplatz der direkt am Wasser liegt, läuft von dort aus 200m entgegen der Fahrtrichtung zwischen Wasser und Leitplanke zum Spot während in 1m Entfernung die Lastwagen an einem vorbei rauschen.
Der Spot liegt max. eine Leinenlänge von der Autobahn entfernt und besteht an Land aus einem 5*5m großen Strand unter mehreren großen Baum, das Wasser ist immerhin 2-3Leinenlängen Stehbereich, allerdings mit vielen spitzen kleinen Felsen übersäht. Die Gefahr auf die Autobahn zu geraten ist aber zum Glück dadurch gebannt, dass der Wind sideshore kommt und ein paar große Bäume dazwischen sind........

Walchensee:
anderes Beispiel:
der Spot liegt völlig abgedeckt bei ablandigem Wind, dass heißt Matte etwas vorfüllen soweit das irgendwie geht, dann aufs Wasser setzen, sich daneben ins Wasser legen, langsam Leinen abwickeln und warten.
Hab das dort nur einmal gemacht, hatte dabei etwas Pech, und es gäbe dort wohl auch noch eine andere Alternative. Bei diesem mal hat es mir Dank extrmer Winddreher den Kite einmal durch die Leinen gedreht, so dass ich das Brett an die Safety binden mußte, zum Kite schwimmen, Kite entfitzen, zurückschwimmen, noch ne weitere viertel Stunde warten.
Nach einer halben Stunde war ich dann endlich im Wind und hab den halb versunkenen Kite wieder aus dem Wasser gepumpt.
Hatte dann aber trotzdem eine wircklich geile Session.
Das Landen sei dann auch noch mal erwähnt, erfolgt logischer an einer anderen Stelle auch ziemlich stark abgedeckt Sidesideoff mit extremen Turbulenzen die bis über 100m weit vom Land anzutrefen sind. Strand ist max. 2m breit Felsen auch unter Bäumen, halbe Leinenlänge Stehbereich, einzige Möglichkeit Ding halbwegs trocken reinzubringen: it möglichst viel Geschwindigkeit auf den Strand zu fahren und hoffen, dass das Timing stimmt den Helfer der leicht im Wasser steht aus der Fahrt sofort zu trefen, den eine zweite Chance hat man nicht.

Gardasee/Achensee:
Die Spots bei denen man die hälfte der Leinen in einem Tunnel auslegt und den Kite dort auch am Windfenster startet bzw. der Spot bei dem an der Felswand eine kleine Plattform ist auf der der Helfer den Kite startet und landet währen der Kiter sich an einem Seil zu einer Boie hangelt habe ich selber noch auch noch nicht probiert, die Bilder davon sehen aber auch recht lustig aus.

Im letzten Frühjahr war ich viermal bei viel Wind am Starnberger und dreimal davon hing ein Kite im Baum und die waren nicht von verantortungslosen Anfängern.

Sorry ohne dagewesen zu sein, denke ich dass dein Spot Kinderfasching ist gegen das womit wir hier täglich kämpfen.


So würde ich den Kite an so einem Spot bei viel Wind starten und landen:

Alles vorausgesetzt, dass der Wind an der Wasserkannte ausreichend stark und laminar(nach bayrischen Verhältnissen) ist um den Kite hier kurze Zeit fliegen zu können. Wenn nicht bleibt einem ohnehin nur ein Boot oder rausschwimmen.

Russenstart geht eventuell hängt auch vom Stehbereich ab würde es aber wohl bei viel Wind nicht machen.

Starten:

Erstens: Bei einem Spot an dem genügend Sand oder ähnliches Material zur verfügung steht den Kite bei viel Wind nie mit Helfer starten. Ist nach meiner Erfahrung wesentlich sicherer(zu viele Köche verderben den Brei, was wenn eine Hand nicht weiß was die andere macht).
-Kite gut vorfüllen,
-von der Wasserkannte ab auslegen, auf der Leeseite, wenn der Wind nicht komplett onshore ist.
-Ein paar meter ins Wasser gehen bis der Kite etwas 10-20% vom Windfenster weg ist,
-den Kite langsam aufrichten, den Sand erst vom Tip schüteln, wenn der Kite wircklich komplett vorgefüllt ist,
-Kite extrem flach halten, so kann er wenn er einem zusammen klappt gar nicht so leicht bis in die Baumkronen getrieben werden
-Die ersten paar Meter am besten mit dem Board rausdragen und den Kite immer knapp an der Wasseroberfläche fliegen, kann diese auch ruhig ab und an berühren.

Landen :

entweder 5te safet, oder den Kite schnell am Windfensterrand runter richtung Wasserkannte fliegen, von einem kompetenten Helfer annehmen lassen, oder am Boden angekommen mit den Oh shit Handels den Kite backstallen und auf die hinterkannt kippen lassen, am besten hat man in dem Moment noch etwas Fahrt so dass man dann genau in Luv zum Stehen kommt, da der back gestallte Kite in der nähe des Windfensters sich leicht überschlagen kann und dann rumzickt.

Beim der Mattenlandung mit Helfer wird auch gerne der Fehler seitens des Piloten gemacht, das er in dem Moment, in dem der Helfer den Kite am Tip fängt, die Bar und alle Verantwortung fahren lässt. Resultat ist dann, dass das lose obere Tip den Helfer überfliegt, um ihn dann in die Waage einzuwickeln.

DER PILOT MUSS IN DEM MOMENT IN DEM DER KITE GEFANGEN WIRD DIESEN WIEDER NACH OBEN LENKEN UM DAS FREIE TIP BACKSTALLEN ZU LASSEN.

Wenn der Helfer den Kite dann noch mit zwei Händen (eine an der Tip Anströmkante und eine an der Tip Hinterkante) auf den Boden hält gibts dann auch kein wild um sich schlagendes Krokodil.

Ja so einfach kann s sein

Hopla das ist jetzt aber etwas lang geworden, oder

da Bernhard
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