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Alt 08.05.2007, 08:38   #6
Nagel
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Standard Underground Leichtwindboard FLX 148x46 - warum?

Zitat:
Zitat von derdahinten Beitrag anzeigen
Bist du denn auch so zufrieden mit dem Ding, Christian?
Wollt dich immer mal fragen aber hab dich am Strand nie getroffen entweder warst du grad auf dem Wasser oder schon wieder weg. Beim KOTC wars mir ja zu voll und Anna fand das Board ja nicht so doll. Ist aber vielleicht für 60Kg auch nicht das richtige... ob ich ihr Gewicht preisgeben durfte.
ja, ich bin dem Board extrem zufrieden für den sehr engen Einsatzbereich, den ich dafür geplant hatte. Dazu muss ich ein bisschen ausholen, damit man das versteht: Letztes Jahr hatte ich die FLX 128 und 142 im Einsatz, zwei Boards also, die gleichberechtigt voll auf Fahrleistung getrimmt waren, das eine bei etwas weniger, das andere halt bei etwas mehr Wind. Dazu die 06er Waroos in 9 und 14. In das 128er FLX 06 bin ich heute noch verliebt.

Aber der Sommer 06 war, wie wir uns ja nur ungern erinnern, nicht allzu nett zu uns. Zudem urlaube ich mit meiner nicht-kitenden Freundin meist in windtechnisch nicht so bevorzugten Gebieten (Mallorca, Kroatien, Kanaren im Herbst etc…). Und last but not least suche ich für die Kitenoobs-Sessions meist auch eher Spots aus, an denen der Leichtwind Einzug hält. Alles in allem musste ich letztes Jahr das 142er öfter in die Hand nehmen, als es mir lieb war (Verhältnis ca. 40% 142er), denn das 128er verlangt schon etwas mehr Druck im Schirm. Im letzten Jahr hat sich gezeigt, dass mir die Kombi 14er Waroo + 142er Underground zwar in vielen Leichtwind-Situationen weiter geholfen hat, aber an der durchaus vorhandenen K***grenze eben doch an seine natürliche Grenzen stieß (in meiner 85-90 kg Klasse).

Aus diesem Grund hab ich dieses Jahr umdisponiert: Ich suchte einerseits ein reinrassiges Allroundboard, für so 90% meiner Kitezeit, sowie einen echten Leichtwindboard-Spezialisten für die Stunden, in denen man sonst mit verschränkten Armen am Strand rumsteht. Diese Kombination habe ich mit dem 2007er FLX Leichtwindboard + FLX 132er gefunden. Zusammen mit dem 15er Waroo (neben 7+11er) ist das schon eine Macht in Richtung Leichtwind. Bei mir kommt hinzu, dass ich Leichtwind hasse und technisch in dem Metier nicht besonders gut bin, so dass ich den Komfort des FLX Leichtwindboards in diesem Bereich echt zu schätzen weiß. Ich kann da noch so grobmotorisch zu Werke gehen, ich bin recht problemlos am Höhe ziehen. Und genau das war meine Anforderung!

Es gibt natürlich Nachteile von Leichtwindkonzepten, also genereller Art für alle Marken, dass sie z. B. nicht so wendig sind. Das merkt man am ehesten beim Carven, dass Boards mit einer gewissen Breite, ich sag mal so spätestens ab 43 cm, da doch eher einschränken. Toeside ist bäh. Alles, was mit Ankanten zu tun hat (loaded Sachen, Absprung) funktioniert mit einem "normalen" Board deutlich besser, auch wenn es sicher irgendwie geht. Und bei sehr kabbeligen Bedingungen, was ja gleichbedeutend mit "kein Leichtwind" ist, ist der Spaß mit diesem Boardtyp ebenfalls begrenzt. Man muss sich halt den Einsatzbereich sehr genau vor Augen halten, bevor man käuflich zugreift. Es kann mir auch keiner weismachen, dass er bei 14 Knoten aufwärts lieber zum Leichtwindboard greift als zu einem normalen Board, zumindest an der Küste . Das Ziel dieses Boardtyps ist jedenfalls eindeutig die Windrangeerweiterung nach unten.

Ein Spezialfall: Sehr gut eignet sich das FLX 148x46 für Aufsteiger, um mit einem unterpowerten Schirm neue Manövern auszuprobieren, die Richtung Downwind gehen, z. B. hab ich vor kurzem so meine ersten ausgehakten Kiteloops probiert. Trotz fehlender Doppelkonkave (was dem Leichtwindkonzept geschuldet ist) sind auch härtere Landungen fehlerverzeihend möglich und ermöglichen das Herantasten an neue Sachen mit kleinem Schirm. Alles in allem ist aber der Griff zum 132er für mich Pflicht, sobald ich vernünftigen Druck im Schirm empfinde. Die Foren-Knotenschieberei finde ich extrem lästig, somit müssen sich alle damit Begnügen, wenn ich sage, meine Leichtwindkombi geht für mich, ohne dass es mir jetzt großen Spaß macht, irgendwo unter 10 Knoten los. Das ist aber manchmal besser, als mit Druck im Kopf wieder nach Hause zu fahren

Was für ein Leichtwindboard auch wichtig ist, ist das Potential als Anfängerboard in der mittleren und oberen Gewichtsklasse (sagen wir mal >65 kg weiblich, >80 kg männlich). Hier ist das Kalkül so, dass es Anfängern einen einfachen Start in die Kitelaufbahn ermöglichen sollte und später eben die eigene Boardrange als Leichtwindboard erweitern kann. Auf der Rügentour haben ein paar Anfänger das Board genutzt und es hat offensichtlich ein sehr gutes Potential, um die ersten selbstständigen Meter zu begleiten, jedenfalls kamen alle grinsend wieder vom Wasser - und da war echter Leichtwind . Bei den Kitenoobs kann das Board ebenso wie das 132er (sowie die anderen Größen auf Anfrage) gerne nach Absprache getestet werden.

Mag sich jetzt ausschweifend angehört haben, aber ich glaube, solche Vorabüberlegungen sind für die Zufriedenheit mit seiner Boardwahl hinterher recht wichtig.

viele Grüße
Christian

PS: Noch ein Wort zu der Vergleichsfrage Door: Da ich seit Anfang der Kitenoobs Zeiten von famousfrank.com, sprich von Sanja und Frank unterstützt werde, halte ich es nicht für angemessen, solche Fragen zu beantworten, vielleicht sogar mit dem Anstrich der "Unabhängigkeit" (andere sehen das hier im Forum anders, ich weiß ). Ich hingegen werde mich auf Vergleiche innerhalb der Best/Underground Palette beschränken und auf absolute Aussagen über Fahreigenschaften. Andererseits kann man auch davon ausgehen, dass ich im Rahmen der diversen Kitenoobs-Testaktionen einige Vergleichsboards an den Füssen hatte. Insofern gebe ich die Frage weiter an die unabhängige Masse

PPS: ach, jetzt kann ich glaube ich auch den Forumsnamen "Derdahinten" zuordnen - bis bald am Strand !!

PPPS : das FLX 132er als Allroundboard ist übrigens ein Traum!!!!
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