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Alt 17.09.2010, 14:11   #39
starkwindkiter
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Registriert seit: 09/2010
Beiträge: 2
Standard Danke, danke... danke an alle die hier an mich denken!

Wow, da haut es mich ja aus den Socken! Erstmal vielen Dank an alle die mir hier gute Besserung etc. wünschen/wünschten.

Ich bin der besagte Kiter den es in Beauduc "erwischt" hat. Kaum zu glauben das sich so viele an dieser Diskussion beteiligt haben. Leider kann ich erst jetzt antworten/reagieren, da ich erst diese Woche erfahren habe, dass hier über den Unfall diskutiert wurde. Aufgrund dessen hab ich mich doch gleich mal registriert!

Um alle Gerüchte etc. klarzustellen hier mal kurz ein Abriss was passiert ist: Ich (wie mein Username schon sagt) habe einen Anfängerkurs gemacht und war auch schon ein bissl am fahren - zumindest am Tag vor dem Unfall - meist allerdings in meine bevorzugte Richtung, beim Snowboarden spicht man von Regular - was dort auch meine Zuckerseite ist!

Ich glaube also kaum das ich jemanden geschnitten hab oder etwas ähnliches passiert ist und falls doch dann Sorry - wir trinken gerne mal ein Bierchen

Kurz vor dem besagten Sturz (der Mistral hatte etwas nachgelassen - war aber leider noch etwas böig) sind wir (3 Personen - davon 2 Anfänger) mit einem Schirm (6 Quadratmeter) zum Wiederholen und Üben raus. Dummerweise an diesem Tag im flachen Wasser (ca. 30cm Tief). Die Tage davor war ich immer draußen in den Wellen am üben, da mich diese eigentlich auch nicht weiter gestört haben - bin ich ja vom Windsurfen gewohnt.

Nun gut, ich begann also mit den ersten Starts (Regular) und war auch schon ein paar Meter am fahren, dann bin ich immer "abgesoffen" - wohl doch zu viel auf den Rippen. Der Schirm war für die ersten beiden Versuche depowert (glaube so nennt man das?)

Ich habe also den Schirm aufgemacht (verzeiht meine Unwissenheit) damit ich mehr Power habe (Fehler 1) dann wollte ich wieder zurückfahren und habe beim Start den Schirm zu sehr durch die Powerzone gelenkt (Fehler 2) vermutlich kam noch eine kleine Boe dazu (die Natur ist eben unberechenbar) und mich hat es kurzerhand aus der Startposition herauskatapultiert ca. 1,5m Hoch - also nix Spektakuläres! Aus Reflex habe ich dann nicht losgelassen - auch wenn wir das eine Woche lang gelernt hatten (Fehler 3).

Bei meiner Landung die dann Kopfüber war hat es kurz geknackt und ich hab mich sitzend wieder gefunden. Meine Beiden Kollegen kamen auf Zuruf und haben mir den Schirm (dieser war abgestürzt) abgenommen. Anschließend bin ich ans Ufer gelaufen und dachte schon auf dem Weg dorthin - ei ei ei - da stimmt was nicht. Mein erste Gedanke war "Gehirnerschütterung", da ich Beine und Arme ohne Probleme bewegen konnte und auch mein Gleichgewicht noch halten konnte. Ich musste mich dann kurz ablegen und dachte eigentlich das ich in ca. 20 - 30 Min wieder auf dem Wasser bin. Als ich mich dann wieder aufrichten wollte war nix mehr mit bewegen und ich hatte ein ordentliches Brennen um die Halswirbelsäule. Wie sich später herausstellte habe ich eine C5 Fraktur - also den 5. Halswirbel gebrochen!

An dieser Stelle HERZLICHEN DANK an alle die da waren und mir geholfen haben (z.B. Strohmatte halten um Schatten zu spenden, mich ablenken usw.)

Zur Rettungszeit der Franzosen kann ich nur sagen, dass die ersten 30 - 40 Minuten vergingen weil ich der Meinung war das wird schon wieder und keinen großen Wirbel machen wollte - nach ca. 1,5 Stunden haben wir dann entschieden den Notarzt zu rufen (dieser brauchte ca. 40 - 60 Min) - nachdem die Überlegung mich im Bus o.ä. zu transportieren unmöglich waren, die Schmerzen waren einfach zu groß. Der Rettungssanitäter hat dann entschieden das der Heli angefordert wird und dieser kam dann auch nach ca. 3 Stunden am Strand liegen.

Letztlich war ich dann 8 Tage in Marseille im Krankenhaus (betreut von einem Top Ärzteteam und wirklich genialen Krankenschwestern) bis mich meine Versicherung nach Deutschland ausgeflogen hat. Zur Kontrolle war ich dann noch 3 Tagen hier vor Ort im K-Haus und durfte dann wieder Heim.

Hier sitze ich nun mit meiner "tollen" Halskrause und freue mich über eure Diskussion und Glückwünsche.

Ich denke das ich in 3-4 Wochen auch wieder komplett regeneriert bin und dann im Winter entweder wieder zum Snowboarden oder nach Venezuela zum Surfen kann - geplant wird zumindest schon!!!

Sollte euch mal ähnliches Passieren in Beauduc, dann könnt ihr euch auf alle Fälle sicher sein das Ihr in Marseille hospital du nord in guten Händen seit. Viele Deutschen Ärzte machen dort sogar Ihr Praktikum etc. weil sie in Sachen Halswirbelsäule wohl fürhend sind!? Einzig ist hier anzumerken, dass man mit Englisch nicht sehr weit kommt aber das kennt man ja von den Franzosen.

Danke, danke ... danke an alle die hier an mich gedacht haben und keine Namen erwähnt haben, denn diese haben hier echt nix zu suchen.
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