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Alt 24.11.2010, 12:34   #1
morphi
Naish <3
 
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Ausrufezeichen El Gouna 04.11. - 14.11.10 (sehr entäuscht)

Hi.

Wir waren im Zeitraum vom 04.11.10 bis 14.11.10 in El Gouna und ich wollte euch hier einen kleinen Erfahrungsbericht darüber schreiben.

Erst mal vorab:
Wir haben den Urlaub über Surf-action.com gebucht und alles ist über die Reisegesellschaft "Schauinsland" gelaufen.


Anreise:

Den Flug lass ich jetzt mal weg, da außer 3 Warteschleifen wegen fehlender Parkplätze alles gut geklappt hat.
In Hurghada angekommen haben wir von unserem Reiseveranstalter direkt das Visum bekommen, was unser Wartezeit beträchtlich verkürzt hat.
Danach ging es per Autotransfer ohne Umwege nach El Gouna in unser Hotel (Ali Pasha). Keiner wollte zusätzlich 15€ für das Kitegepäck, was uns sehr positiv überrascht hat.

Hotel:

Das Ali Pasha ist zwar kein Luxuhotel, aber preisleistungsmäßig top.
Zimmer sind ok, Frühstücksbuffet auch. Nur das Personal wirkt immer ein bisschen genervt. Aber zum Frühstücken und schlafen taugt das Hotel allemal.

Kitestrand und Kitestation:

Am nächsten Tag ging es dann per TucTuc auf zu Kitepower.
Dort angekommen ist vielen erst mal die große Veränderung der Kitestation aufgefallen. Dort wo früher Sofas usw. standen ist nun das Restaurant. Es gibt nurnoch 2 Sofas und ein paar Sitzkissen auf denen man sich wirklich gemütlich niederlassen kann. Im und neben dem Beduinenzelt gibt es auch noch bequeme Sitzmöglichkeiten.

Wir sind dann direkt ins Büro von Kitepower um dort unsere Storageplätze zu buchen. Dort empfing man uns etwas gelangweilt. Nachdem die 2 Leute hinter dem Tresen sich nach etlichem hin und her darauf geeinigt hatte, wer denn nun die kurze Führung durch die Station macht, wurde uns in gefühlten 30 Sekunden alles gezeigt. Also ne ordentliche Einweisung sieht zumindest anders aus und von motivierten Mitarbeitern ganz zu schweigen.

Uns ist direkt aufgefallen, dass der Kitestrand vor Anfängern nur so platzt.
Ein großes Problem ist, dass zum einen die Kurse von Kitepower im Wasser standen und zum anderen noch ne riesen Anfängertruppe von "Kite City".
D.h. von 80 Kites die am Himmel standen sind 90% Anfänger(meißt Kurse) die den Kite entweder im Zenit oder im Wasser haben.
An sich wäre das ja kein Problem, ABER die Anfänger stehen nicht nur im dafür gekennzeichnetem ANFÄNGERBEREICH, sonder überall.
Nun hat man natürlich als fortgeschrittener Kiter das Problem, dass man echt Schwierigkeiten hat raus aufs Meer zu kommen und man eigentlich nur damit beschäftigt ist auf die anderen aufzupassen. Man kann also zu fast keinem Zeitpunkt wirklich beruhigt und entspannt fahren. Das Zurückkommen an den Strand ist meist nur durch laufen mit dem Kite im Zenit möglich.

Ebenfalls aufgefallen ist, dass dort scheinbar keine (bzw. andere) Vorfahrtsregeln gelten. Solche Dinge wie Kurshaltepflicht kennen dort scheinbar die Wenigsten. Wir haben selten so viele brenzlige Situationen erlebt wie in diesen 10 Tagen(und wir waren dank dem schlechten Wind auch nicht oft auf dem Wasser). Dazu kommt das durch die scheinbar schlechten Kurse 50% der Leute viel zu wenig Luft in der Tube hatten und ihr Material scheinbar nicht wirklich kannten.

Die Beachboys lassen sich leider auch immer mehr bitte und es kommt doch ab und zu vor, dass man schon mal ne Zeit lang am Strand steht bis man gestartet oder gelandet wird.

Nach dem wir das erste mal auf dem Wasser waren sind wir dann in das dazugehörige Restaurant gegangen. Dort wartet man erst mal 30min auf die Karte. Nachdem man dann die Karte hat, muss man wieder 15-20 Minuten warten bis man dann endlich bestellen kann, um dann noch mal 20-40 Minuten auf das Essen zu warten. Dabei kam es oft vor, dass Menüs und Getränke vergessen wurden, die dann natürlich noch mal ne halbe Stunde länger dauern.
Natürlich musste man auch die Rechnung mehr als einmal bestellen, bis diese endlich kam.
Die Bedienungen sind total überfordert und genervt, was man als Kunde sehr zu spüren bekommt.
Wir sind dann immer zum Kitesurfing Club Mittagessen gegangen. Da zahlt man zwar ein paar Pfund mehr, bekommt aber Top Service und echt leckeres Essen.

Was uns gut gefallen hat war das Beduinenzelt. Die Beduinen sind echt super nett, merken sich die Namen, geben einem Tee wenn man krank ist und haben immer ein Lächeln auf den Lippen.


Trip nach Soma Bay:
Da wir ja sehr Pech mit dem Wind hatte, haben wir uns an einem Tag dazu entschlossen mit nem Taxi Richtung Soma Bay aufzubrechen. Das Taxi, dass wir über den Beduinen einen Tag vorher bestellt hatten, ist pünktlich am Hotel angekommen, um uns dann nach Soma Bay zu fahren.
Dort angekommen dann der Schock:
Bei der Pforte zum Kitestrand von 7BF wurden wir wieder weggeschickt, da die Kitestation angeblich voll wäre. Wir sollen es eine Station weiter mal probieren.
Dort sind wir dann an der Pforte des Intercontinental Hotels vorbei gekommen, was für uns ja schon ein Lichtblick war.
Am Kitestrand angekommen kam uns schon ein Mitarbeiter der Station entgegengestürmt der uns wild gestikulierend sagte, dass wir unser Zeug sofort wieder einpacken sollen. Die Kitestation wäre voll und sie bräuchten keine Leute von außerhalb.
Was uns etwas irritierte: Bei 7BF waren ca. 5 Kites und beim Kite Motion ca. 7 Kites in der Luft (und das bei 17Knoten Durchschnitt).
Nach etlichen Diskussionen mit dem Typen sind wir dann deprimiert wieder ins Taxi gestiegen um wieder zu den 8-12 Knoten in El Gouna zu fahren.

El Gouna an sich:

El Gouna ist echt ein Augenschmaus. Alles schön gemacht und sehr sauber gehalten. Man kann 10 Tage lang abends essen gehen, ohne einmal im selben Restaurant gegessen zu haben. Es gibt viele Bars die zum gemütlichen zusammen sitzen einladen und teilweise schöne Themenabende anbieten (Karaoke, LiveMusik, Quiz, usw.).
Die Preise haben sich mittlerweile den Europäischen angepasst.
Günstig ist es auf alle fälle nicht mehr.
Richtig Party machen kann man in El Gouna leider nicht, da einfach zu wenig los ist.


Rückflug:
Die Zeiten des Chaos in Hurghada sind gezählt.
Der Flughafen ist nun echt super ausgebaut und man hat echt kaum Wartezeiten. Also keine 300m Schlange vor dem Flughafengebäude mehr.
Die haben nun sogar nen Burgerking.


FAZIT:

Unser Fazit ist recht einstimmig (wir waren 15 Leute, davon 10 Kiter).
Nie wieder El Gouna.
Der Grund ist einfach:
Man hat dort das Gefühl als Massenware abgefertigt zu werden. Keinen stört es ob man zufrieden ist, oder nicht. Die verdienen ihr Geld da einfach zu leicht und das merkt man als Gast (gerade an der Kitestation) sehr.
Dazu kommt das der Komplette Stehbereich voll mit Anfängern (meist Kurse) steht und man einfach nicht entspannt fahren kann.
Also Fortgeschrittener Fahrer ist El Gouna also nicht mehr zu empfehlen. Dann lieber Soma Bay, denn die scheinen ihren Strand nicht auf Gedeih und Verderb voll zu packen.


Geändert von morphi (24.11.2010 um 13:26 Uhr)
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