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Alt 13.09.2018, 09:38   #15
Bastelwikinger
Genuss-Rutscher
 
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Zitat:
Zitat von lolzi Beitrag anzeigen
Was spricht dann eigentlich "für" einen High AR Delta anstatt einem Open C?
Man fliegt den Kite dann rund 1m - 2m größer, ( siehe vergleich 10ner Stoke - 9ner Boost, dadurch nahezu gleiches Lowend) profitiert aber von dem besseren drehen, einem stabileren Flugverhalten, weniger Querversatz, etc?
Der high AR Delta hat viel mehr Performance, steht in der Regel weiter aussen im Windfenster d.h. läuft mehr Höhe, ist deutlich schneller ...
Hat weniger Zug auf den Leinen (aber auch weniger Feedback)

Zitat:
Zitat von lolzi Beitrag anzeigen
Weiterhin: Ist es physikalisch möglich, dass ein Kite mit geringerer projezierter Fläche ein besseres Lowend als ein Kite mit einer höheren projezierten Fläche besitzt? (Gleicher Fronttube-Durchmesser)
ja, das geht. Die Profiltiefe spielt noch eine wichtige Rolle. Je ausgeprägter das Profil desto mehr Auftrieb/Vortrieb. Aber das dicke Profil bremst auch etwas.

Zitat:
Zitat von lolzi Beitrag anzeigen
Was genau sagt der Fronttube Durchmesser zu Stabilität des Kites und ab wann sagt man die Tube ist "dick" oder "dünn"?
dünn ist `sexy`, aber deutlich weniger stabil.
Dünn macht weniger Widerstand, also Kite steht weiter vorne im Windfenster, besser Höhelaufen, weniger Zug. Dünn ist leichter (Bladder und Fronttubematerial sind schwer).

`dick` und `dünn` ist relativ und es definieren die Hersteller?

Ist halt im Vergleich ... Waroo hat eine sehr dicke Fronttube, Boost hat eine Dünne, dazwischen ist dazwischen

Zitat:
Zitat von lolzi Beitrag anzeigen
Ab welcher Zahl sehen Kitehersteller die AR als "groß" und wann "klein" an?
(z.b. >5 = groß )?
Jeder wie er mag. Vergleicht man mit Gleitschirmen sind Kites alle `Klein` im AR. Immer relativ also ...

Zitat:
Zitat von lolzi Beitrag anzeigen
Was erklärt den Erfolg der ganzen high AR Delts (Switchblade, Boost, Turbine, Rebel, Spark) im Vergleich zu den Open Cs? Was ist der signifikante Vorteil?
Besser bei der Leistung.


Zitat:
Zitat von lolzi Beitrag anzeigen
(irgendwie finde ich zu den Detals eher Nachteile als Vorteile ... einziger Vorteil scheint die kleinere Größe und die dadurch gewonnene Agilität zu sein ... aber diese ist meist nur 1 bis maximal 2m)
Sind die Deltas besser depowerbar (effektiver im Depower an der Bar und im Trim?)
jeder Kitetyp hat spezifische Vor und Nachteile und mit den zig Designparametern incl. Pfeilung, Arc, AR, Tuch, Tubedicke, Strutanzahl, Waagsystem/Bridels, ...

Du hast einfach so viele Parameter und Variabelen, und es gibt ihn nicht DEN besten Kite. Es gibt jeweils gute Kompromisse für bestimmte Einsatzzwecke.
Es hilft nur ganz wenigen DEN BESTEN KITE für onshore Wind und 3 Meter Welle zu bauen, wenn man auch mal einen ausgehakten Trick machen will. Oder auch eine maximal agilen (= nervösen) Freestyle C Kite bauen, wenn man auch öfter nur Cruisen will oder in Zukunft mal das Foil nutzen will. Oder einen absoluten Leichtwindkiller, super leicht, geht super früh, leichtes Handling, super klein packbar (Matte oder Onestruter), der dann bei boeigen Bedingungen einfach nur Frust macht.

Ein Kite/Board/Fahrrad/Auto ist jeweils nur ein Kompromiss. Es muss zu deinenen Anforderungen passen. Man nimmt ja auch nicht den Lamborgini wenn man 3 Kids zum Schwimmbad fahren will und man nimmt nicht den Ford F150 Pickup für eine freie Runde auf dem Nürburgring ...

Ich habe mehr als 12 Fahrräder ... kein Witz. 4 MTB (Hardtail, Marathon, Freerider, Downhiller), 1 BMX, 3 Bahnhofsräder, 1 Lastenrad/Einkaufsrad, 1 Gurke fürs Volksfest, 1 Rennrad, 1 Reiserad, ...
Jedes der Räder hat ganz spezifische Vorteile und Nachteile. Ein Faltrad fehlt mir noch ...

5 Kiteboards von 166cm bis 132cm in Glas und Carbon, teilbar, starr, ...
jedes hat einen ganz klaren Einsatzbereich und alle machen in bestimmten Situationen deutlich mehr Spass als die Anderen.
Wenn man nicht 10 Bretter oder Kites mitnehmen kann oder kaufen kann, dann muss man Kompromisse machen.

Für die Kompromisse muss man nicht jeden Designparameter kennen. Man muss wissen das es nur Kompromisse gibt und das passende Gesamtkonzept wählen.

Es hilft aber die Parameter verstanden zu haben, weil man dann weiss wo man Kompromisse eingeht, d.h. wo und warum der Kite X oder das Brett Y z.B. nicht mehr so gut funktioniert.

Und man versteht z.B. das man als Freizeitkiter vielleicht den 12er als Delta mit high AR wählt, den 7er aber vieleicht als C Kite Derivat. Während der Vollblutracer sich einfach nur einen Mattensatz von 21m2 bis 6m2 kauft und damit völlig richtig liegt.

Und man versteht dann warum ein Wakestyler oder Racer einen Waroo total Scheisse findet, aber ein Anfänger oder Cruiser ihn absolut liebt. Am besten man probiert die unterschiedlichen Konzepte auch mal selbst aus. Natürlich in unterschiedlichen Revieren.
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