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Alt 21.07.2019, 09:38   #29
wolfiösi
kellerkind
 
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Beiträge: 5.170
Standard ...kommentar zu horts posting...

hallo bernhard, ich erlaube mir meinen senf zu geben:

- ich hab für mich rausgefunden daß das gong mit sup und windsurf
segel nicht sauber foilt - allerdings war ich mit dem 80 cm flügel unterwegs
im vergleich dazu ging ein normales levitaz shaka L recht gut.
ich hab mir das so erklärt, daß beim foilen mit windsurf segel das
foil anders (teils schräg) angeströmt wird, und daß sich hier die gong
hydrodynamik noch negativer auswirkt wie beim kiten.
ich sag nicht daß es nicht geht mit dem gong, nur fühlt es sich für mich
echt scheisse an.

- meiner meinung nach hast du viel zu schnell aufgegeben - wenn du schon ewig nicht mehr windsurfen warst
sind deine muskeln das nicht mehr gewohnt. dafür kann das windfoilen nix. ich darf mitreden, ich hab voriges
jahr ein top slalomboard plus 8er camber segel gekauft und wieder mit windsurfen angefangen...brutalste arbeit.
sobald ich ein richtiges windfoil board mit windfoil hatte, konnte ich schon bei der ersten session relativ problemlos
in den straps eingehängt kilometerlange schläge durchfliegen.
nur angleiten mit reinpumpen ist unsäglich anstrengend, das braucht man nur wenn zu wenig wind ist.
definitiv diese unglaubliche leichtigkeit die das kitefoilen hat, hat das windfoilen für mich (noch ?) nicht,
aber es ist nicht sooo wild wenn man sich etwas zeit lässt um zu lernen.

nun zu den einzelnen punkten:

Die Erkenntnisse:
1. Es ist immer eine blöde Idee ein neues Sportgerät bauen und gleichzeitig mit dieser Verbastelung diesen Sport dann lernen zu wollen,

-- komplett richtig erkannt ! ich hab daher meine bastelversuche vor 2 monaten aufgegeben und windfoilboard plus
gutes windfoil gekauft: siehe da alles viel viel besser einfacher wie mit dem gebastel...
basteln (mit levitaz teilen) setze ich demnächst fort....dann kann ich richtig beurteilen, was liegt an meinem unvermögen und was
am material...

2. Shotstart ist auf so einer Pizza mit schwerem Senkkiel kein großes Problem für halbwegs erfahrene Windsurfer, so lang 5-10 Liter Restauftrieb bleiben.
--das war nicht anders zu erwarten. du hast in etwa 20 liter überschuss volumen, das ist mehr als genug.
nur, mit so einem kurzen board ist das ins fliegen kommen deutlich schwieriger wie mit einem 220er oder 230er foil windsurf board

3. Dümpeln ist ok, manchmal mit Nase unter Wasser, was die unterirdische Upwind Performance / VMG hier aber auch kaum weiter verschlechtern kann. (Tatsächlich ist man bei 4 knt schwimmend mit nasser Matte auf dem Kitefoilboard schneller auf allen Kursen )
--mit einem windfoil board fährst du wenn du nicht fliegst auch nicht sehr schnell, kannst aber einen sehr sehr guten winkel upwind
dümpeln, wenn du das foil wie ein schwert nützt.
das ist auch sehr gut weil am anfgang höhe fliegen nicht so leicht ist wie beim kiten.

4. Man braucht tatsächlich unfassbar viel Wind, trotz Pumperei bei mir geschätzt 13 knt.
--stimmt, da ist viel unterschied zum kite foilen.
man sollte sich da tatsächlich keine illusionen machen - sehr gute windfoiler mit gutem material kommen da zwar doch
deutlich darunter, aber für anfänger wie uns mit gutem material (das hast du nicht) gilt in etwa:
losfliegen ohne pumpen in etwa vergleichbar mit gleiten mit großem slalomboard und großer finne ohne anpumpen mit
einer um etwa 1/3 reduzierten segelfälche. das ist schon was zb 6 statt 9...
fürs durchfliegen von windlöchern siehts dann schon wieder deutlich besser aus.
und wer gekonnt anpumpt fliegt relativ bald, aber auch nicht vergleichbar mit windfoilen.

5. Die Bastelplatte im Unterschiff wird sich dabei negativ auswirken, aber gefühlt nicht so schlimm bzw. relevant wie befürchtet.
--bremst mit sicherheit deutlich

6. Es gibt einen Grund warum praktisch alle Windfoils nach dem ersten kommerzielen Modell auf Struts gewechselt haben, die im Vergleich zu Kitefoils weiter nach hinten auf Höhe der Finne versetzt sind. Da speziell beim Pumpen so der Strut seine Aufgabe als Finne mit mehr Nachlauf bzw. Stabilität besser wahrnehmen kann und so effektiveres Pumpen erlaubt, so weit zumindest mein Eindruck.
--yess

7. Fliegen ist tatsächlich überhaupt keine große Sache, vorausgesetzt genug Wind und Kraft zum Pumpen, was bei mir nur für ein paar Hopser und dann mal gut 100 m am Stück bis Seeende gereicht hat.
--yess. und mit straps, richtigem trimm, richtigem foil macht das richtig spass. wenn man will. und wenn man wie ich
eigentlich windsurfen auch super geil findet....man kann aus tagen die ohne foil einfach nur nerven würden geile windsurf tage machen.
man kann an spots an denen kiten fürchterlich mühsam bis unmöglich ist gute spots machen.

8. Das Gefühl auf meiner Gurke war dabei nicht wie beim ersten mal Kitefoil: "Wie geil, es fliegt!" sondern eher: "Arg, na endlich, so ein Krampf, wann hört der See endlich auf!" was er dann ja netterweise auch tat und die Krämpfe waren natürlich primär der selbst vertrimmten Gurke geschuldet.
--yess

9. Kiten und speziell Foilenkiten bleibt ein Sport für alte Frauen, Windsurfen auch mit Foil etwas für starke Jungs. Ich für meinen Teil, habe ich es mir längst hübsch bei den alten Frauen eingerichtet.
--wie gesagt aus irgend einem grund hast du das ja angefangen....gibt nicht so schnell auf !

10. Das schlimmste ist neben der unfassbaren Materialschlacht (Gewicht und Volumen), dass man den Quatsch nicht nur aufbauen, sondern auch wieder zerlegen muss was tatsächlich jeweils wahrscheinlich 5 mal so lange dauert wie beim Kiten, gefühlt aber etwa 100 mal so lange.
Ich habe sicher schon weit über 800 mal Segel auf und abgebaut und denke, dass ich es dabei belassen kann, solang ich alternativ einfach meine Matte auf den Strand werfen, hochziehen und sofort so unfassbar viel mehr Spass haben kann.
---definiv ist und bleibt kite foilen objektiv die "smartere" sache, es ist unglaublich effizient, weniger material schlacht usw...
man muss das "wollen".
für mich sehen viele tage am spot mittlerweile so aus:
- 6.2 und 8.2 und windfoil aufbauen, windfoilen, wenn der wind reicht, sonst kitefoilen.
- wenn der wind dann nach 2 h abflaut in jedem fall noch eine stunde kitefoilen
- manchmal zieht der wind dann wieder an und ich gehe wieder windfoilen.
- und dann nochmal kitefoilen.
alle halten mich wohl für etwas bescheuert, was mir total egal ist.
abends baue ich komplett zufrieden den ganzen rödel wieder ab....ok das dauert eine halbe stunde, wo die anderen schon das bier trinken....
und ja ich habe ein riesiges auto (vivaro L) das nun voller den je ist....

sehr witzig fand ich die ganzen alten windsurf rigg sachen die ich mir im jahr wo ich mit kiten begonnen hatte
wie neu gebraucht gekauft hatte wieder auszupacken...
gabeln und masten soweit ok, 5.4 + 4.7 + 4.2 wie neu funktionieren nach wie vor wunderbar (gute wave segel),
6.3 von der selben marke (north) im selben storage lagernd komplett die masttasche von mäusen zerfressen...für kids grad noch ok....
hab dann gleich noch einen schwung masten gabeln und segel die durchaus brauchbar sind geschenkt bekommen...
lediglich ein gutes 7.8 habe ich grad noch angeschafft (ein nort E type, gebraucht), weil das 8.2 cambersegel einfach eine plage ist...zieht zwar aber aufriggen und handling ist grausig...

ich urlaube gerade an einem spot wo ich fast der einzige kiter bin, und lauter wave windsurfer....
was vor 2 monaten noch undenkbar war setzt sich in meinem hirn durch...vielleicht werde ich auch wieder wave windsurfer...parallel versteht sich...


lg wolfi


Geändert von wolfiösi (21.07.2019 um 09:53 Uhr)
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