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Alt 27.03.2017, 23:49   #6
Don Maso
Ursurper
 
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Standard Standard Kite Design - Teil 3 - Umsetzung / Tube Nähen

Ja, nachdem die Struts fertig und schön beschriftet waren, gings an die Tube. Segmente habe ich ja schon rausgeschnitten und die Schnittkanten "verlötet".

An alleroberster Stelle bei der Tube steht Genauigkeit (siehe Anleitiung von Pan Tau auf www.wingworks.de) mit einer Toleanz von 0.2 mm .....

Zu allererst waren die BAPs auf der Tube anzunähen, dann der Reissverschluss und die Verstärkungen für die Ventile bzw. die Lasche an den beiden Tips. Bei den Verstärkungen habe ich bei der Mittelstrut an meine North Kites gehalten (eingrosses Stück Verstärkung) und bei den Strutsanschlüssen habe innen noch eine Verstärkung eingenäht, der grosse Rest ist wie im Bauplan von Pan Tau. Bei den BAPs habe ich etwas stärkere bzw. dickere (Zugfestigkeit) gewählt. Folglich musste ich zwei oder drei Tests machen, wie die zu vernähen sind. Auch hier, bei jeder Abweichung vom Bauplan gibts "Brösel", i.e. du musst eine Lösung finden und kannst nicht davon ausgehen, dass du alles wie im Bauplan mit gleichen Massen umsetzen kannst! Ein- UND Auslassventil ist das Airport II von North .. bleibt jedem selbst überlassen, was er hier verwendet. Je grösser das Ventil, desto mehr Abstand zur Verschlussnaht, danke BONOBOREPAIR!

Bei meinem Teaser hatte ich leichte Probleme bei den Segmentnähten, wahrscheinlich auch deshalb, weil die Tube des Teasers dünner ist und der Radius / Wingspan viel kleiner ist, was zu grösseren Richtungsänderungen und Spannungen bei der Verklebung führt. Die Verklebungen mit dem doppelseitigem Klebeband (DSK) haben nicht sehr gut gehalten und ich hatte bei der Segmentnaht "uiiii-Effekte"!

Beim 11.6er war das weniger Problem, da die meisten Richtungsänderungen nicht so extrem sind (wingspan/Radius). Auch habe ich eine andere Marke an DSK verwendet.

Dennoch habe ich hier meine Methode leicht verändert, auch weil es beim 11.6er zusätzliche Verstärkungen gibt, die natürlich auf der Segmentnaht liegen:

Auf den Tubesegmenten gibt es ca. 4 Marker, an denen man die Verklebung für die Segmentnaht ausrichten kann. Ich habe bei allen Marker durch alle (bis zu drei und einmal vier Lagen) mit einem Nahttrenner ein ganz kleines Loch gebohrt / gestossen. Wenn man die Segmente dann auf einer Glasplatte mit Licht von unten verklebt, sagt dir "das Licht", wenn bzw. ob du genau positioniet hast > ob du Recht hast oder nicht, sagt dir gleich das Licht!

Wenn du ein zu grosses Loch durch das Dacron bohrst, ist das natürlich kontraproduktivst! Das Loch hat max 0.5mm Durchmesser und sitzt genau! Wenn es nicht genau sitzt, hast du ohnehin beim nächsten Marker PROBLEME, und das sollte dir zu denken geben. Wenn das Segment verklebt ist, kannst du nochmal überprüfen, ob du bei allen Markern das Licht siehst oder ob es eine Verschiebung gegeben hat. Die Methode funktioniert PERFEKT, Material wird auch nicht geschwächt, da die Fasern nur leicht verschoben werden.

Dabei fangst du in der Mitte der Segmente an und arbeitest dich an den Rand vor .. unabhängig wie genau du die Seiten geschnitten hast, das stimmt immer! Die Marker musst du halt richtig vom Plan übertragen. Und wenn der Tubedurchmesser und die Richtungsänderungen bei den Segmenten kritisch werden, einfach nach dem Verkleben mit DSK mit einer Klammermaschine zusammentackern .. vor dem Nähen! Nach dem Nähen sollte man die Klammern wieder rausnehmen ... ist besser für die Bladder und gegen Rostflecken .. Segment für Segment wird so gelocht, geklebt, ev. getackert und sofort genäht .. bis die Wurst fertig ist.

Ist eigentlich, ganz einfach ... wenn man man weiss wie .. da gibt es auch kein Verdrehen der Tube.

Die Frage ist natürlich wie genau deine Marker sitzen. Und das hängt davon ab, wie gut du das Dacron auf dem Plan legst, befestigst (soll nicht verrutschen), wie oft du mit den Fingern (oder was auch immer) über die Marker wischt UND welchen Stift du verwendest, um die Marker anzuzeichnen!

Ich habe Bleistifte (H und HB), Stabilo Folienstifte (permanent) und Pilot G-Tec C4 und Kugelschreiber ausprobiert. EINZIG die Pilot G-Tec C4 und der billigste gelbe BIC-Kuli hat exakte und PERMANENTE Marker auf dem Dacron hinterlassen. Beim schnöden billigen "BIC Kugelschreiber FINE" waren die Linien so dünn wie bei einem extrem spitzen Bleistift und man konnte sie auch nicht verwischen ... surprise!

Nachdem die Segmente Stück für Stück verklebt und vernähte sind, kommen wieder die Abrasion Patches / Scheuerschtuz auf das Material. Eigentlich unproblematisch, AUSSER dass du wieder 2 D Material auf einer 3D Struktur aufbringen musst. Ich habe natürlich an dem Segement mit der grössten Richtungsänderung angefangen (Tip) ... und nach dem Nähen nochmals aufgetrennt ... auch hier, am besten das Material "übers Knie legen" ... und mit Spray arbeiten ... und sofort vernähen ... damit es nach dem Verkleben nicht verrutscht ... diesmal nur einfach ZZ, nicht doppelt. damit im Zweifelsfall, wenn du zu eng appliziert hast, die Naht des Patches nachgibt .. Die Patches habe ich mit einem Metalllineal und einem Lötkolben aus dem Cordura/Polyester Ripstop herausgebrannt .. 4cm breit ... so dass meine Nähte bei den Verstärkungen abgedeckt werden. Die Schnitt- oder Brennkante ist ev. nicht immer ganz sauber, aber es spart Zeit. Wenn man eine ZZZ Naht nähen kann, sollte man die Verstärkungen etwas dünner machen, ist auch einfacher zu applizieren.

Ja, ein grosses Zimmer ist praktisch .. die Wurst wird lange ...
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