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Alt 16.07.2018, 13:37   #3
Marc66
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Das Problem mit der Kitegrösse hast nicht nur du. Bei uns sind manchmal Kites von 11 bis 18m gleichzeitig unterwegs - und die grössten werden nicht unbedingt von den schwersten Kitern geflogen. Kommt halt darauf an was man mag, wie die Skills sind und natürlich auch, was man für ein Board fährt. Zudem: selber messen ist ja nett, aber je nach Spot können paar hundert Meter draussen und fast 30 Meter höher deutlich andere Windverhältnisse sein als da wo man in 2m Höhe am Spot misst, das ist also nur so eine "in etwa" Angabe.

Mit den Tubes mag ich es gerne gut angeblasen, das mögen aber meine Kites auch gut ertragen (fliege Rebel). Wenn's zu heftig wird, kann ich die Kites problemlos an den Windfensterrand stellen oder gar auslösen, die bleiben mit der 5. Leine dann auf dem Wasser kleben und man kann locker abwarten bis das gröbste vorbei ist.

Mit Matten hab ich einfach nur Schiss. Einerseits kann man die nicht einfach auf den Tipp an den Windfensterrand stellen wenn's mal heftig wird (Tipps klappen ein und dann geht der ganze Matten-Zirkus los bis hin zu so vertüdelten Matten, dass man nur noch Schwimmend nach Hause kommt) andererseits weil die Dinger auch nach Auslösen "irgendwie" reagieren und die Aussicht auf eine Wiederstart verschwindend gering sind (zumindest bei mir und dem Speed 5 in 15m sowie dem Lotus in 8m). Und wenn die Matten mal durchgewaschen werden und Wasser rein läuft (das sind gefühlt hunderte von Litern), im Wasser viele Algen sind (heisst das See-Tang? halt einfach das ganze grüne Gestrüpp was überall bis an und teilweise sogar über die Wasseroberfläche kommt) und die Leinen voll vom dem schlickigen Zeug sind, dann kann man froh sein, wenn man überhaupt irgendwie den Schirm noch an Land bekommt wenn er da mal reingefallen ist. Wenn allerdings das Wasser OK ist, man genug Platz zum Starten hat (gibt zwar Videos mit Aufbau auf dem Wasser, hab das mal nur paar Meter im Wasser versucht und hab die Sache ganz schnell wieder abgeblasen) und der Wind einigermassen stabil ist, dann gibt es kaum was zu diskutieren - so einfach wie die leichten Matten oben bleiben wird's mit einem Tube nie werden (und Ultralight-Versionen bleiben schon mal oben, wenn man wirklich nicht mehr weiss ob es überhaupt noch Wind hat).

Somit ist auch schon die Antwort betreffend Tube oder Matte angeschnitten: es kommt halt darauf an in welchen Verhältnissen man unterwegs ist und was man genau erwartet - je nachdem kann Matte oder Tube mehr Sinn machen. Ausschlaggebend könnte natürlich auch das Budget sein: während man für paar hundert Euro einen gebrauchten Tube durchaus noch 2 Saison fliegen kann, kann es schwierig werden eine taugliche Matte für den selben Preis zu bekommen (und Matten welche so porös sind das sie schon nach paar Minuten absaufen können dann auch sehr schnell zu teuer werden, zumal die Dinger dann auch schon beim Start ordentlich rumzicken weil sie Mühe haben sich bei wenig Wind vernünftig zu befüllen).

Die Grösse selber: mein grösster Tube war ein 17er (Core XR2) und ich fand den Schirm super. Nur: unter 10 Knoten (und auf Wasserhöhe meist noch etwas weniger) kann's schon mal dauern bis man das Ding gestartet hat, da war kein wirklich riesiger Unterschied zum 13er Rebel festzustellen. Wenn schon, dann hier also auf neuste Modelle in Leichtbau setzen - mit dem Nachteil, dass man die halt schnell mal wechseln muss, wenn der Wind wieder anzieht. Zum Fahren fand ich es völlig egal ob 9 oder 17 Meter, kurz ein Sinus, dann den Kite stellen und man fährt. Dass der 17er mehr Zeit braucht, ist mir völlig egal (ist mir auch mit den Matten egal das die deutlich länger haben als ein Tube in vergleichbarer Grösse), da ich weder ausgehängt fahre noch sonst irgendwas mache wo der Schirm schnell drehen müsste (wüsste nicht, wieso ich einen Schirm loopen sollte, will ja nur gemütlich, meist mit dem Directional, hin und her fahren). Wenn Du was brauchst was schnell reagiert (z.B. in Wellen, da war's dann nicht mehr so lustig, da hab ich doch eher wieder auf kleinere Tubes gesetzt, dafür mit voluminösem Waveboard) dann sind diese LW-Schirme oder Matten dann vielleicht doch nicht das Richtige.

Dass es ganz grundsätzlich Leute für und gegen Matten gibt ist wieder eine andere Sache, aber wie oben erwähnt - gibt eben bei beiden Vor- und Nachteile welche je nach Ansprüchen und Spot die eine oder andere Variante bevorzugen lassen.

Fast wichtiger als den Schirm selber fand ich das Board, hier kann man mit einem echt guten LW-Board mehr rausholen als mit paar m2 mehr am Schirm. Auf die Spitze treiben kann man es natürlich mit einem Foil, aber meines liegt seit März im Keller (entweder keine Zeit oder gar kein Wind, da nützt das ganze Material nichts) und bis man so ein Ding einigermassen im Griff hat, dürfte es dauern. Wenn Du viel üben kannst und die Spots sich eignen (genug Tief, keine Steine im Wasser, keine Pflanzen und gute Schirmkontrolle) dann wäre das sicher die perfekte Lösung, bei mir bin ich mir nicht mehr so sicher ob das irgendwann mal was wird oder ob ich doch hätte beim Bidi bzw. für Leichtwind beim Volumen-Directional bleiben sollen.

Dies wie immer nur als Idee, dass es andere Meinungen gibt ist klar. Bin dieses Jahr 6x am Spot gewesen, hab 2x das Foil aufgebaut und war 0x auf dem Wasser (generell zu wenig Wind, zu heftige Wind-Abdeckung am Spot und als es mal hätte passen müssen war der Wasserstand so hoch, dass man den Schirm nicht mal trocken auslegen konnte, geschweige denn irgendwie unter den Bäumen weggekommen hätte wo die Äste bis 10 Meter weit auf Wasser rausreichen), weshalb ich verständlicherweise im Moment etwas Anti-Matte eingestellt bin Aber - soll ja nur mal eine Meinung sein und zeigen was dagegen oder dafür sprechen kann, dass man mit beiden Versionen Spass haben kann versteht sich von Selbst.
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