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Alt 05.05.2018, 20:48   #33
fireball412
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Ich habe von dem Testangebot bei Spleene Gebrauch gemacht und mir einen QX2 in 12m² und einen SPX3 in 12m²schicken lassen. Die Abwicklung hat anfänglich etwas geklemmt. Zwischen der Anfrage und der ersten Reaktion sind 10 Tage vergangen. Das ist mir zu lang, aber ich möchte nicht ausschließen, dass es sich um ein email- bzw. Spamfilter-Problem gehandelt haben könnte.

Nach dem Erstkontakt lief die Abwicklung dann aber reibungslos. Die sehr freundlichen mails haben alle benötigten Informationen enthalten. Die zu hinterlegende Kaution von 400€ pro Kite ist angemessen. Der Versand erfolgt kostenlos, ebenso der Rückversand.

Ich habe den QX2 in 12m² am langen Wochenende recht ausgiebig in Holland testen können. Ich bin mit einer Gaastra X4 Bar (Y-Setup, Split bei 6m, 24m Leinen) gefahren. Der Kite ist schnell und dreht auch schnell. Er ist auch für „Aufsteiger“ leicht zu springen. Der Lift setzt sanft ein und die Hangtime ist auch ohne spezielle Kite-Steuerung relativ lang.

Die Steuerkräfte sind im Vergleich zum Gaastra Spark gering. Das ist mir wichtig seit ich nach sehr langen Tagen meine Arme zunehmend spüre. Man kann auch gut mit dem Stopper weite Strecken fahren. Die Down-Tendenz des Kites ist gering. Durch einfaches Greifen der Bar mit der hinteren Hand kann der Kite auf Position gehalten werden.

Die Depower ist wirkungsvoll, obwohl ich mir etwas mehr Depower bei kürzerem Depowerweg wünschen würde. Meine Arme sind recht kurz. Vielleicht wäre auch eine Bar mit sehr kurzem QR eine Lösung. Ich kenne die original Spleene-Bar (noch) nicht. Vielleicht ist diese besser geeignet als die X4. Ging aber trotzdem gut. Ist nur eine Komfort-Frage.

Höhe laufen auf die leichte Art (langsam fahren und Kite auf 10 Uhr recht weit gedepower) ist kein Problem und sollte für jeden auf Anhieb machbar sein.

Der Wasserstart gelingt bei ausreichend Wind sehr einfach. Neben der normalen Technik (Ziehen einer Leine) startet der Kite auch rückwärts. Bei wenig Wind habe ich den Start als schwierig empfunden. An einem anderen Tag gab es eine Flaute, bei der ca. 50 Kites im Wasser lagen. Als der Wind wieder angefacht hat, waren alle (!) Kites eher in der Luft als ich mit dem QX2. Das kann Pech oder Unvermögen gewesen sein. Die drei Core XR (V4 oder V5) in meiner unmittelbaren Nähe haben aber eindeutig viel eher die Tendenz gezeigt sich zu drehen. Durch die Gestaltung der Fronttube liegt der QX2 komplett auf der Fronttube auf. Der XR liegt vielleicht auf 2m auf. Das war ein sehr deutlicher Unterschied. Das ist insgesamt etwas schade, da ich den Eindruck hatte mit als letztens den Kite ins Wasser gelegt zu haben. Eigentlich schon absichtlich, weil ich keine Lust mehr hatte ihn aktiv oben zu halten. Also ziemlich gutes Lowend mit nicht offensichtlich gutem Lowend beim Wasserstart. Vielleicht ist es auch eine Technikfrage. Vielleicht liegt es auch an der X4-Bar bzw. dem Y-Setup. Das kann einen Einfluss haben. Obwohl ich es nicht so recht glaube, da die eine Frontleine durchhängt, wenn man die Steuerleine zieht. Damit sehe ich keinen großen Unterschied zum V-Setup. Ich hatte den Kite schon recht straff aufgepumpt. Nach Rücksprache mit Rainer sollte man es zum Vorteil des Wasserstarts mit dem Druck nicht übertreiben. Mit weniger Druck ist die Fronttube nicht so steif. Das könnte das Drehvermögen bei wenig Wind verbessern. Bei ausreichend Wind ist es aber wirklich super einfach.

Nach der Flaute hat der Wind auf gemessene 25-30kn im Mittel (vollkommen wider der Vorhersage) angezogen. Das war dann für mich gerade noch fahrbar (trotz einem viel zu großem Board 145x45), aber es hat keinen Spaß mehr gemacht und es wurde auch zunehmend gefährlich. Zu dem Zeitpunkt wurden aber andere schon über den Deich gezogen oder haben ihre Kites aus den Bäumen geholt. Das nutzbare Highend vom QX2 in 12m² liegt bei 70kg vermutlich bei 22-25kn. Trotz massiver Überpowerung habe ich keine Zicken des Kites feststellen können. Er steht mit gezogenem Adjuster gedepowert stabil am Windfensterrand. Der Zug war am Ende dann aber fast nicht mehr zu halten. Letztendlich kann ich dem Kite eine außergewöhnlich breite Windrange nach unten und nach oben attestieren. Das habe ich so bisher nicht erlebt. Enger als 12m² und 9m² muss die Range ganz sicher nicht sein. Wenn jemand unbedingt eine Single-Kite-Solution verfolgt, sollte man den QX2 in 12m² in Betracht ziehen. Sollte ich aus irgendeinem Grund auf einen Kite limitiert sein, wäre es bei mir auf jeden Fall dieser.

In Summe bin ich durchaus begeistert. Den SPX3 konnte ich leider nicht testen, weil ich mich auf den QX2 fokussiert hatte. Fazit: Obwohl ich fast 2 komplette Ranges im Haus habe, ziehe ich in Erwägung den Kite zu kaufen.

Stefan


Geändert von fireball412 (05.05.2018 um 20:58 Uhr)
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