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-   -   raceboard finnen diskussion (https://oaseforum.de/showthread.php?t=74435)

holden 26.05.2009 11:43

raceboard finnen diskussion
 
ok leute, ich habe eine theorie, die ich gerne mit euch besprechen möchte. ich weiß, das raceboardthema ist noch relativ jung und ich weiß nicht wie viele leute schon gebaut, getestet usw. haben. ich habe schon einige bretter getestet, bin auch schon einmal bei einem race dabei gewesen und mache mir halt so meine gedanken zu dem thema.

es sieht zur zeit so aus als wäre (mal von den hydrofoils abgesehen) der vier finnen ansatz mehr oder weniger das maß der dinge. zwei finnen links, zwei rechts. die hinteren sind ca. auf höhe der hinteren schlaufe(n) und die vorderen finnen sind zwischen den vorderen und hinteren schlaufen.

meine gedanken zu dieser anordnung:
+ lateralschwerpunkt liegt nicht zu weit hinten, daher kann das board plan gefahren werden ohne zu viel kraft auf dem hinteren bein zu haben.
+ laufstabilität weil die vorderen und hinteren finnen das brett in der spur halten.
- viele kleine finnen bedeuten immer viel widerstand. effizienter wäre eine große.
- meiner meinung nach das größte problem ist die negative anströmung seitlicher finnen. wenn man das board leicht ankantet, dann strömt das wasser von der boardmitte in richtung rand. oft in einem relativ großen winkel. das kann man auch gut an bidirectionals beobachten. das wasser schießt in hohem bogen nach hinten oben. die leefinnen sind daher immer katastrophal angeströmt und bremsen ende nie. je größer die finnen, desto schlimmer.

einen für mich sehr interessanter ansatz ist z.b. der ein finnen ansatz. eine finne unter der hinteren schlaufe.
+ sehr effiziente finne.
+ sehr geringer widerstand. alle die beides probiert haben werden genau wissen was ich meine. auf der raumen flutscht das brett in ungeahnter leichtigkeit. bei absoluten flachwasserbedingungen ist der unterschied noch besser feststellbar. kein gurgeln, kein spritzen auch wenn man das board ein wenig ankantet.
- um das brett auf der kreuz plan fahren zu können muss man massiv das gewicht nach hinten bringen. kantet man auf wird man wieder langsam.
- das board ist um die hochachse nicht sehr stabil. vor allem bei wellen.

zwei finnen auf höhe der hinteren schlaufe vereinigen die nachteile der schlecht angeströmten leefinne(n) und des zu weit hinten liegenden lateralplanschwerpunktes.

um den lateralplanschwerpunkt weiter vor zu bekommen könnte man die einzelfinne weiter nach vorne bringen. großer nachteil:
- das board wird instabil. vor allem auf raumen high speed kursen kann es passieren, dass es einfach in eine richtung springt und man einen üblen abgang erzeugt.

so, die lösung scheint folgende zu sein: zwei finnen. beide auf der längsachse des boardes. eine unter der hinteren schlaufe und eine zwischen vorderen und hintere(n) schlaufen.

ich werde jetzt in die werkstatt gehen und einmal einen prototypen fabrizieren um einmal zu sehen wie sich das anfühlt.

bitte um meinungen zu dem thema.

grüße,
h.

holden 29.05.2009 09:01

ich sehe schon das interesse an dem thema ist überwältigend. anscheinend habe ich den nerv der zeit voll getroffen.

wie auch immer, hier zwei mögliche finnenkonfigurationen. noch ein wenig schleifen und spachteln und dann gehts los. bin schon gespannt.

http://www.burghard.at/img/DSC00042.JPG
http://www.burghard.at/img/DSC00043.JPG

wolfiösi 29.05.2009 12:51

also
 
ich habs schoooon gelesen.
ich glaub 2 so riesen finnen werden nicht funktionieren, da bin ich
mir recht sicher.
2 etwas kleinere hintereinand könnten schon gehen. sind aber glaub ich dann zu weit
in lee und werden dir schlürfen, denn:
das AHD ist recht breit.
flach fahren mit kite geht aber ziemlich sicher überhaupt nicht (mit keinem board).
etwas flacher vielleicht als ein TT, annähernd ganz flach sicher nicht.

bitte auf jeden fall fahr-ergebnisse berichten.
ich bastel heut für mein north race ltd größere sidefins rein, mal schaun.


lg wolfgang

holden 29.05.2009 14:17

hallo wolfgang!

ich hatte auch heuer die gelegenheit ein north ltd einen tag lang ordentlich durchzutesten. sehr cooles board und auch sehr ausgewogen. ich glaube allerdings nicht, dass größere finnen viel bringen. du bringst dadurch den lateralschwerpunkt noch weiter nach hinten. die leefinne wird beim aufkreuzen noch mehr bremsen. wenn du versuchst das brett eher plan zu fahren, dann hast du den ganzen druck wieder voll auf dem hinteren bein. das ltd ist meiner meinung nach nicht für das plan-fahren geeignet. außer du knallst dir einen finnenkasten in der mitte des boards zwischen die vorderen und hinteren schlaufen rein ;-) nein, keine ahnung bitte sag bescheid wie es mit den größeren finnen läuft.

ich möchte jetzt echt irgendwie checken was die beste konstellation ist. viele testbretter habe ich nicht mehr und ich stehe nicht wirklich aufs epoxieren. bin nicht der typ dafür.

h.

wolfiösi 29.05.2009 16:32

was ich weis
 
ein bekannter von mir war bei der race EM in frankreich:
(hat auch viel getestet)

foilboard scheint sehr super zu sein !
(das hat er aber nicht getestet)

normale boards:
wirklich flach gefahren wird gar keines.
der trend sind ganz klar 4 oder sogar 6 (relativ) kleine finnen:

auf der luvseite super effektiv
auf der leeseite fast aus dem wasser
lateralpunkt kann etwas nach vorne genommen werden.

1 große finne scheint überhaupt nicht zu funktionieren.

das north dürfte nach aussagen von vielen seiten noch mehr
finnenfläche vertragen (zumal ich ja schwer bin).

die hemmschwelle ins north zusätzliche finnen einzubauen ist
bei mir allerdings groß...

wenn ich ein board bauen würde (wozu ich große lust aber keine
zeit habe) würde ich eher etwas länger und schmäler bauen,
2 finnen die etwas näher bei der mitte sind als üblich, aber
nebeneinander.

ein freund hat ein umgebautes altes bidi das so ganz gut funktioniert.

lg wolfgang

ps finnen sind schon fast fertig...21 cm

holden 29.05.2009 17:03

also beim umbau des north brettes würde ich mir auch zeit lassen. da muss man sich schon 100% sicher sein, dass die neuen finnen was bringen und die ausgewogenheit nicht stören.

naja, dann sind ja einige frage offen, die es zu beantworten gilt.

h.

joe 30.05.2009 06:33

Zum Thema Single-Fin könntest du mal mit Uwe von www.two.ag schnacken, der baut seine Raceboards mit Single-Fin.

Gruss
Johannes

holden 01.06.2009 17:34

danke für den tip, joe. ich hatte schon das vergnügen einen hellracer testen zu können. auch andere boards mit einer single fin. mein eindruck, wie oben bereits analysiert. hurrra bergab, bergauf aber noch nicht 100%ig glücklich.

ein grund warum ich dieses thema gestartet habe ist folgender: ich habe unlängst einen getroffen, der hat sich selber ein raceboard gebaut. absolut perfektes finish. ein echter hammer. die finnen selber gemacht. keine macke kein fehler, keine unebenheit. leider hat das board halt nicht wirklich funktioniert was meiner meinung nach in erster linie an der finnenkonfiguration gelegen hat. und das tat mir echt weh. ich habe ein wenig schon gesucht im web aber noch keine brauchbare diskussion gefunden. die hersteller der raceboards lassen kaum was durch. boards werden am strand abgedeckt usw. informationen über gescheiterte konzepte werden nicht veröffentlicht. naja und wie es halt so ist, 2009, gemeinsam im forum ist das scheitern lustiger.

h.

franksurfer 01.06.2009 18:52

Anton-raceboard
 
Schau Dir Einfach Mal Die Raceboards Von Sven Anton An.
Ich Kann Dir Sagen Das Sie Sehr Gut Fahren Die Boards.
Als Beispiel 165-48 Mit 24 Finnen.

holden 02.06.2009 07:56

@franksurfer: was ich gesehen habe sind die sven anton boards welche mit zwei finnen nebeneinander. ich hatte bisher noch nicht die gelegenheit sie selbst auszuprobieren, aber ich zweifle stark daran dass sie die bereits erwähnten nachteile nicht haben. also franksurfer,

- kann man diese boards plan fahren und dennoch beide beine halbwegs gleich belasten?

- gurgelt die leefinne wenn man das board doch ankantet?

- bremst die leefinnen wenn man es auf der raumen krachen lässt?

- läuft das board auf der raumen stabil?

ich will nicht wissen welches brett gut geht, ich will wissen warum es gut geht.

h.

wolfiösi 02.06.2009 13:19

korrektur
 
ich muß meine aussage zu dem "kein board fährt flach" korrigieren:

"zu brunos board:
da bruno die längsten finnen benutzte war es ihm auch bei dem leichten wind möglich das board flat zu fahren. bei etwas mehr wind sind alle schnellen boards flat am wasser." (aus verlässlicher quelle)

nun kenn ich mich erst wieder net aus

lg wolfgang

holden 02.06.2009 15:39

:)

genau das ist das was ich meine. es gibt in diesem bereich einfach noch kaum wirklich brauchbare aussagen. eigentlich auch sehr spannend. ich plane am donnerstag mein gefährt zu testen. hoffentlich passt der wind.

ja und noch eins. warum verwenden raceboard hersteller eigentlich retroschlaufen? kiteboards haben nun schon seit jahren breite bequeme schlaufen, die nicht nur angenehm zu fahren sind sondern auch viel boardkontrolle bieten.

naja, ich habe jedenfalls fette kiteboarschlaufen montiert.

h.

holden 05.06.2009 08:41

erste erfahrungen
 
so, gestern in einer lowwind mondscheinaktion habe ich die ersten tests machen können. kite, gepimpter demon 18.

ich habe mit der konfiguration vom 2. bild gestartet:
vorne 30cm hinten 32cm.
+ der schwerpunkt ist relativ neutral. das hintere bein muss beim aufkreuzen ein wenig stärker belastet werden, aber nicht wesentlich.
- durch die langen finnen treten da kräfte auf, die man nicht immer so leicht versteht. bei der boardstreuerung ist das verhalten etwas kritisch. teilweise bestimmt das board die richtung.

nächste konfiguration:
vorne 30cm hinten 12cm wave.
+ die kräfte, die von den finnen ausgehen sind bei der boardsteuerung ok.
+ der lateralschwerpunkt ist jetzt so weit nach vorne gewandert, dass man schön neutral oben stehen kann.
- die hintere finne hält nicht genug, wenn sie stark belastet wird. das heißt wenn man zu viel druck ausübt, dann rutscht sie weg, dadurch bricht die strömung der vorderen finne auch zusammen und man macht einen spinout.

letzte konfiguration (mondschein):
vorne 30cm hinten 24cm wave.
+ finnenkräfte ok, allerdings war der wind nicht stark genug um das verhalten bei massiver boardsteuerung zu testen.
- lateralschwerpunkt wieder weiter hinten. durch die biegung der hinteren finne wandert er zu weit nach hinten.

so, was jetzt? ich glaube zu wissen wie es funktionieren könnte. ich werde die anfangskonfiguration nehmen und beide finnen um ca. 5 cm kürzen. ich bin mir ziemlich sicher, dass es mit gut abgestimmten finnen funktioniert. ich werde dieses board jetzt noch gut trimmen und dann das nächst kleinere umbauen.

die breiten schlaufen haben sich super bewährt obwohl ich sie noch ein wenig enger machen muss.

nächste woche gehts weiter.

h.

bigsimon 08.06.2009 18:28

bin ja mal gespannt wie das endet.
mich würde das schon reizen wie beim windsurfen flach über das wasser zu gleiten, was ja beim kiten leider nich so recht geht.
ist einfach ein anderes feeling...
weiter so.. :D

tilmann 09.06.2009 14:06

Hallo Holden,

hast du GPS ?
Dann könntest du ja mal die Daten aufzeichnen.
Unten das Anton Raceboard mit fast 30° Kreuzwinkel zum Wind und fast 29 km/h Topspeed. Wäre ja super, wenn du das noch toppen könntest...
(Bedingungen waren Kabbelwelle und 4-5 Bf. mit 12er Core Riot)

http://surfgalerie.oase.com/data/500/KreuzkursAnton.jpg

holden 10.06.2009 08:49

@bigsimon: ich würde an deiner stelle noch etwas zuwarten bzw. testen wenn du gelegenheit hast. das mit dem brett flach am wasser sollte funktionieren.

@tilmann: sicher hab ich gps und zeichne auch alle fahrten auf. zur zeit gibt es leider noch keine werte die herzeigbar sind. ein kleiner hinweis: der taktische kompass zeigt immer den winkel zwischen richtung gegen den wind und fahrtrichtung. in dem von dir geposteten fall wären das 60°, was für ein kiteboard toll ist. vor allem bei 30 kmh. es wäre super, wenn du mir das besagte *.gpx file schicken könntest, das richtige programm zum analysieren ist GPSAR. es gibt eine freie version. http://gpsactionreplay.free.fr/ dort kann man auch die vmg (velocity made good, kombination aus winkel zum wind und boardgeschwindigkeit) beobachten.

nun zum testboard: gestern war wieder testen angesagt. ich habe vorne die finne auf 23cm gekürzt und hinten auf 22cm. leider funktioniert es immer noch nicht so wie ich es mir vorstelle :( am wind geht es schon ganz gut aber ich habe immer noch massive probleme mit der boardsteuerung auf der raumen. je nach anströmung der finnen verhält sich das board anders.
nächter versuch wird wohl oder übel die finne aus bild eins sein. dann habe ich vorne 16cm wave und hinten 22cm race. mal sehen.

h.

tilmann 10.06.2009 20:14

wie wärs mit ner Steckfinne vorne, die du dann auf Downwindkurs rausziehen könntest ?

Files kann ich dir mailen - mach ma Adresse :D

Mit dem Hydrofoil war ich heute noch 5° höher am Wind, allerdings schweinelangsam. Da muss ich wohl noch üben, hab das Teil erst seit zwei Wochen.

holden 11.06.2009 10:54

steckfinne habe ich mir auch schon überlegt. genauso wie klapp-, schwenk- und verschiebefinne. ich muss mir nur noch überlegen wie man sowas am besten und einfachsten umsetzt. hydrofoil ist natürlich schon was cooles. allerdings habe ich so das gefühl, dass es einem das basteln auch nicht erspart.

holden 17.06.2009 09:32

jetzt fängts an spass zu machen
 
gestern nächster versuch. kite 10qm gepimpter speed1. wind zwischen unterpowered und normal gepowered.

habe jetzt diese konfiguration ausgetestet. hinten die abgeschnittene race-finne 21cm und vorne 16cm wave. das board ist jetzt bergab stabil und macht so richtig laune. vmax bergab waren 34 km/h. ich hatte nie das gefühl, dass das brett irgenwohin ausbricht. bin auch schön über die wellen von hinten drübergesprungen. das ist schon sehr geil.

bergauf könnte das board mehr grip vertragen. der lateralschwerpunkt ist nach wie vor noch zu weit hinten, das heißt, man muss beim plan fahren das gewicht schön auf den hinteren fuß bringen.

wie gehts weiter? keine ahnung. eine schwenkfinne vorne wäre schon geil. beim aufkreuzen bei wenig wind voll ausgefahren. wenn mehr wind ist, dann ein wenig nach hinten schwenken. sollte so konstruiert sein, dass sie dabei auch ein wenig verschwindet. downwind dann sollte sie nur ganz wenig herausschauen und der schwerpunkt sollte weit hinten sein. das gibt stabilität. tu ich mir das an und baue eine?

fazit: so wie ich es jetzt habe macht das board viel spass ist mir aber noch zu viel kompromiss.

noch was cooles habe ich gestern gemacht. ich habe mir mit meiner gps-uhr draußen eine virtuelle tonne gesetzt (waypoint). auf der uhr sehe ich dann die richtung und entfernung zur wendemarke und kann dadurch auch unterwegs die winkel, die ich fahre super abschätzen.

http://www.burghard.at/img/DSC00044.JPG

tilmann 18.06.2009 19:40

Zitat:

Zitat von holden (Beitrag 643791)
wie gehts weiter? keine ahnung. eine schwenkfinne vorne wäre schon geil. beim aufkreuzen bei wenig wind voll ausgefahren. wenn mehr wind ist, dann ein wenig nach hinten schwenken. sollte so konstruiert sein, dass sie dabei auch ein wenig verschwindet. downwind dann sollte sie nur ganz wenig herausschauen und der schwerpunkt sollte weit hinten sein. das gibt stabilität. tu ich mir das an und baue eine?

]

im Namen der Wissenschaft muss das schon sein, ich würde jetzt schon gerne wissen, obs funktioniert :-)

holden 19.06.2009 08:01

ich würde das auch gerne wissen, glaub mir. bevor ich das projekt schwenkfinne angehe werde ich aber noch ein wenig mit den finnenlängen spielen. ich möchte noch die maximale finnenlänge herausfinden mit der man downwind noch ordentlich fahren kann.

währenddessen überlege ich mir wie man eine schwenkfinne macht, dass sie austauschbar ist, stabil, leicht zu schwenken und einfach zu bauen ist.

h.

holden 23.06.2009 08:34

gut und schlecht
 
ich hatte vorgestern eine lange testsession. vorne abgeschnittene racefinne 20cm und hinten die 21cm, wie gehabt. kite gepimter 10er speed. schwach bis mittel gepowered. hmmm. also downwind gings lustigerweise. die finnen haben das board im langsamen geschwindigkeitsbereich wieder ein wenig schwieriger zu fahren gemacht aber bei höherer geschwindigkeit wurde das board stabil. das war wieder eine interessante erkenntnis. bin immerhin gut über 30 kmh downwind gefahren und hatte noch nicht das gefühl dass schluss sein muss. upwind ist es leider noch nicht nach plan gelaufen. der speed war ok, ich bin teilweise 28 kmh upwind gefahren. aber der winkel war noch zu schlecht. meist 70 grad und das ist zu viel für eine brauchbare vmg. ich habe eine therorie dazu. der lateralschwerpunkt ist noch zu weit hinten. wenn ich ordentlich den winkel pushen will, dann muss ich das gewicht zu weit nach hinten verlagern und kille dadurch den speed, weil das brett hinten zu weit einsinkt und dadurch zu viel widerstand erzeugt.

fazit: ich bin weiter noch nicht überzeugt, dass mein ansatz nicht funktioniert. immerhin habe ich auch noch als testbrett ein uraltes, riesiges directional. der lateralschwerpunkt muss noch weiter nach vorne. der speed passt und es ist immer wieder ein schönes gefühl dass keine finne falsch in der strömung steht. nächster schritt könnte sein, dass ich die hintere finne weiter nach vorne bringe. unter die hintere schlaufe. steckfinne muss definitiv noch warten.

h.

tilmann 24.06.2009 09:21

was heißt "70°" - das versteh ich nicht ganz :confused:

holden 24.06.2009 10:11

70° ist der winkel, den ein taktischer kompass anzeigen würde. nämlich der winkel zwischen der richtung gegen den wind und der richtung in die du dich bewegst. wenn du genau gegen den wind fährts (motorboot z.b.) 0°. wenn du genau halber wind fährst 90°. wenn du vor dem wind fährst, wind genau von hinten 180°. aufkreuzen ist ein kurs zwischen 0 und 90°. ganz arge aufkreuzboote (meine bezeichnung ;-) fahren so um die 30°. das kiteboard vom ersten file, das du mir geschickt hast, hatte mitunter 50°, meistens um die 60°. ich bin leider noch bei 70°.

http://www.burghard.at/img/taktischer_kompass.gif

holden 26.06.2009 08:59

nachtrag foto der letzen konfiguration:

http://www.burghard.at/img/DSC00048.JPG

holden 26.06.2009 09:06

ich habe gestern hinten noch eine minituttle eingesetzt. direkt vor der us-box. das sollte dann den lateralschwerpunkt weit genug nach vorne bringen. ich hoffe damit besser den am-wind-winkel steuern zu können und dass es downwind deswegen nicht instabil wird.

NasaRene 26.06.2009 13:39

Plan?
 
Fährst du immer noch Plan auf dem Wasser oder kantest du mit abnehmender Finnenfläche mehr und mehr an?

Rene

holden 26.06.2009 14:49

na, mein plan ist plan. meines erachtens ist plan fahren effizienter. ich möchte das unbedingt beibehalten. aber ich versuch jetzt doch die finnen wieder eine spur länger zu fahren.

h.

holden 29.06.2009 11:30

so, fertig zum testen. leider hat am sonntag der wind versagt und ich musste unverrichteter dinge wieder heim. ich glaube, jetzt gehts ans eingemachte.

http://www.burghard.at/img/DSC00051.JPG

holden 06.07.2009 08:28

ja und nein. gestern hab ich diese konfiguration testen können. kite gepimpter demon 18 schwach bis mäßig gepowered. handling ganz gut, hatte aber nicht vollen speed downwind um sagen zu können, ob man vmax ohne probleme erreichen kann. upwind habe ich schon gemerkt, dass der schwerpunkt weiter vorne ist, was das fahren einfacher gemacht hat, weil man nicht das gewicht voll nach hinten verlagern muss. der wind war nicht stark genug, dass ich auf eine geschwindigkeit gekommen bin wo die finnen den vollen grip bekommen haben. im unteren geschwindigkeitsbereich hat diese konfiguration zu wenig grip. eindeutig. wenn man das board schritt für schritt steiler zum wind fährt, dann merkt man, wie der anströmungswinkel der finnen immer größer wird bis die strömung abreißt.

hmmmmm. wie gehts weiter? ich würde meinen, dass für langsame anströmung die finnen nicht optimal sind. ich werde einmal versuchen, finnen mit tieferen profilen zu nehmen. möglicherweise brauchen diese finnen zu viel speed um optimalen grip zu generieren.

h.

wolfiösi 06.07.2009 09:54

finnen ?
 
nicht bös sein aber:

bevor du beim profil was machst, mach mal finnen aus deinen finnen.
"tiefere" profile wie auf deinen fetten g10 dingern wirst du glaub ich
kaum brauchen - außer du willst ständig mit halbgas unterwegs sein.

ich bin jezt nicht der super hydrodynamiker, aber das was du da
unterm board hast ist dermaßen eckig....orientier dich mal an
guten windsurffinnen und schleif deine dinger etwas um und teste
dann nochmal.

vielleicht schmiert dann gleich weniger weg, ist nur so ne idee.

die north riesendinger (ca 23,5 cm) sind fertig,
wenn sich wieder mal schönwetter einstellt bin ich am testen.
hätte vor die dinger zug um zug zu kürzen bis es optimal wird.


lg wolfgang

holden 06.07.2009 10:31

Zitat:

- außer du willst ständig mit halbgas unterwegs sein.
ich glaube sogar, dass das der springede punkt sein könnte. ich habe gestern im unteren speedbereich getestet. wenn das board nicht schneller wird (windmangel und boardshape) braucht man möglicherweise dickere finnen. die schwarze finne ist z.b. um einiges dicker als die mit der aufschrift cobra und die finne die ich zuletzt hinten drinnen hatte ist die dünnste. ich dachte, dass die outline der finnen zwar nicht unwichtig ist, im gegenteil, aber im gegensatzt zu länge, fläche, profieldicke doch zweitrangig ist. aber danke für den hinweis, das ist genau das was ich lernen will.

h.

wolfiösi 06.07.2009 11:38

noch eine kleine sideinfo
 
möglicherweise ein beispiel:

ich hatte vor gut 15 jahren ein relativ kleines windsurf slalomboard,
das hatte
1.
im unterpowerten / angleitzustand relativ häufig spin outs (finne schmiert
weg), das wär die situation vergleichbar mit unterpowertem kiten.

2.
wenns dann richtig zur sache ging und einigermaßen speed dabei
war gab es kaum je spin outs. die finne war dolchartig, schmal, sehr dünn,
die kombination war dann sehr schnell ung ging auch gut höhe.

um ein board zu bauen das nicht nur so rumschippert sonder konkurrenzfähig
zu "racen" musst du auf jedenfalls zustand 2. anstreben.
wirklich "dicke" finnen sind wohl bei wenig speed besser, bremsen aber
bald sehr stark.

grundregel ist in etwa so:
dick, dickste stelle weiter vorne: mehr toleranz bezüglich anstellwinkel,
mehr auftrieb bei niedrigen geschwindikeiten, wiederstand steigt
rasch an bei höherer geschwindigkeit.

dünn, dickste stelle weiter hinten (wir bauten die slalom finnen meist mit
dickster stelle bei 30 - 33 %):
geringer wiederstand, bei unterpower und geringem speed nicht tolerant
gegenüber falschem anstellwinkel.
das spielt dann die tip form auch eine große rolle ! und natürlich auch
die gesamt profiltiefe (breite der finne).

finnen die wirklich leistung (guter auftrieb bei geringem wiederstand) bringen
sind auch immer relativ schmal und lang - das ist das gegenteil von
deinen teilen...).

nochmal: ich bin wirklich keine guter theoretiker - da wissen andere
sicher viel mehr !

lg wolfgang

Bazzat 06.07.2009 11:52

Theoretisch ist es aber auch so, das diese Finneordnung dazu führen kann, das die hintere Finne von der vorderen Finne ständig unsauberes Wasser bekommt und es so immer wieder zu Spinouts kommen könnte.

Es könnte sein das dieser Shape beim Höhelaufen funktioniert, wenn das Board plan gefahren wird, aber auf Raumshotkursen fürchte ich, wird es vielleicht schwer zu beherrschen sein.

holden 06.07.2009 12:36

ok, das bedeutet (mindestens) zwei finnensätze für verschiedene windverhältnisse/kitegrößen.

@Bazzat: meine hoffnung ist, dass wenn auf der raumen die finnen gerade, ohne seitliche anströmung in der strömung stehen auch die verwirbelungen so gering sind, dass es nicht zu diesen problemen kommt.

also ich werde zwei sachen noch mit diesem board ausprobieren. erstens längere und dickere lowspeed-finnen. zweitens diese konfiguration bei mehr wind und kleinerem kite.

h.

tilmann 06.07.2009 15:08

Forschung mit System - das gefällt mir.
Probier doch mal die Lessacher-Finnen, die sind extrem dick und bis 60 km/h absolut spinoutfrei.

holden 07.07.2009 08:50

guter tip, danke. eine lessacher wäre schon eine feine geschichte. ich glaub ich werde das einmal angehen.

h.

holden 07.07.2009 09:15

eigentlich gefällt mir die idee immer besser. eine chamäleon in die mitte einsetzen und aus. durch den neigungswinkel der finne hat man mehr längsstabilität (um die hochachse), die mir ja bei bei der einfinnenlösung abgegangen ist. wenn es noch nicht reicht kann man ja auch noch hinten eine minifinne einsetzen.

jokerman 07.07.2009 10:25

Zitat:

Zitat von Bazzat (Beitrag 651593)
Theoretisch ist es aber auch so, das diese Finneordnung dazu führen kann, das die hintere Finne von der vorderen Finne ständig unsauberes Wasser bekommt und es so immer wieder zu Spinouts kommen könnte.

meeeega single; wie würd sich sowas foan 1,2,3
http://img238.imageshack.us/img238/8516/dsc00051a.jpg

holden 07.07.2009 11:05

@jokerman: der ansatz hat was. meine bedenken sind, dass solche finnen nicht effizient genug arbeiten und zu viel speed kosten wenn ordentlich angeströmt.

ich würde mal meinen, dass das gehen könnte:
http://www.burghard.at/img/lessachersetup.jpg


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